Dienstag, 29. September 2015

Hugo Cabret


Hugo (Hugo Cabret) 
Lauflänge: 127 Minuten
Freigabe: FSK 6
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2011
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: John Logan


"I'd imagine the whole world was one big machine. Machines never come with any extra parts, you know. They always come with the exact amount they need. So I figured, if the entire world was one big machine. I couldn't be an extra part. I had to be here for some reason. And that means you have to be here for some reason, too."


Quelle: Kauf Blu-Ray-Disc;
Copyright: 2011 Paramount Pictures
Die Story
Der obdachlose und weise Junge namens Hugo Cabret wohnt versteckt im Pariser Hauptbahnhof in den 1930er Jahren. Sein Vater war Uhrmacher und so lernte er ihm das Zusammenbauen und Reparieren mechanischer Bauteile.

Hugo besitzt eine mechanische Figur, die nicht richtig funktioniert und einen herzförmigen Schlüssel benötigt. Eines Tages gerät er an einen Spielzeugverkäufer, für den er Spielsachen reparieren muss. Ebenso lernt er dessen Nichte kennen, die wie zufällig den passenden Schlüssel zur Figur besitzt. Gemeinsam wollen die Beiden herausfinden was es mit der mysteriösen Figur auf sich hat...

Quelle: Kauf Blu-Ray-Disc; 
Copyright: 2011 Paramount Pictures
Wirklich ein Kinderfilm?
Auf den ersten Blick liest sich die Inhaltsbeschreibung, wie ein gewöhnlicher Abenteuerfilm für Kinder. Dennoch bietet der 3D-Film, basierend auf dem Kinderroman von Brian Selznick, viel mehr als das. 

Im Stil eines Abenteuer- / Kinderfilms kommt der Zuschauer im Verlauf der Handlung die Entstehung klassischer Filme zu sehen. Auf den Spuren fantasievoller Stummfilme erleben wir eine Geschichte über die Herkunft des Kinos. Innovative und engagierte, längst vergessene Filme werden wieder ins Gedächtnis gerufen.

Es gibt in dem Film einen großen Bezug zu dem echten Regisseur Georges Méliès der die im Film gezeigten Filme wirklich drehte. So bietet der Film eben einen kleinen Einblick in längst vergessene Kapitel der Filmgeschichte.

Inszenierung
Hugo bietet wundervolle ausgeleuchtete und gefilmte Szenen. Jede einzelne Szene ist wirklich schön anzusehen. Die detailreiche Ausstattung, atmosphärische Nebelschwaden, wundervolle Ausleuchtung und eine flexible Kamera machen den Film besonders.

Quelle: Kauf Blu-Ray-Disc; 
Copyright: 2011 Paramount Pictures
Am Anfang wird man direkt in einer langen Kamerafahrt durch den kompletten Pariser Bahnhof geführt. Wie schwerelos fliegt die Kamera zwischen den Menschen hindurch.

Auch folgt die Kamera Hugo weiter durch dunkle Gänge und wirkt wie losgelöst. Viele Szenenübergänge sind kreativ gestaltet. Ebenso gibt es fantastische Aufnahmen des nächtlichen Paris.



Martin Scorsese (Aviator, Casino, Taxi Driver) versteht es selbst aus einem Jugendfilm, ein für Scorsese untypisches Filmgenre, ein meisterhaftes und besonderes Werk zu inszenieren.

Die Darsteller
Die Hauptdarsteller Ben Kingsley (Gandhi), Asa Butterfield (Ender's Game) und Cloë Moretz (Kick-Ass) tragen den Film und spielen ihre Rollen sehr authentisch.

In Nebenrollen ist der großartige Christpher Lee als Bibliothekar zu sehen, ebenso wie Jude Law (Road to Perdition), Sacha Baron Cohen (Borat), Ray Winston (Departed), Michael Stuhlbarg (Boardwalk Empire) und Richard Griffiths (Die Harry Potter-Reihe).

Die wunderbare Film-Musik von Howard Shore (Herr der Ringe, Sieben) verleiht dem Film eine der Zeit und Atmosphäre angepasste Note.

Quelle: Kauf Blu-Ray-Disc; 
Copyright: 2011 Paramount Pictures
Der Film gewann 5 Oscars für:

- Beste Kamera
- Bestes Szenenbild
- Bester Tonschnitt
- Beste Tonmischung
- Beste visuelle Effekte



Unsere Meinung
Eine Empfehlung für Alle, die den Inszenierungsstil von Martin Scorsese lieben, ebenso für Alle, die sich für das klassische Kino und seine Geschichte interessieren. Man sollte nur keinen reinen Abenteuerfilm für Kinder erwarten, auch wenn der Film sich zum Teil dessen Stil bedient.

"If you've ever wondered where your dreams come from, you look around, this is where they're made."


Bewertung





Autor: Marcel Hisge

Sherlock

Sherlock
Staffeln: 3 (je 3 Episoden)
Laufzeit: ca. 90 Min. pro Folge
FSK: ab 12
Produktionsland: England
Produktionsjahr: 2010 - ????
Produktion: BBC Wales
created by: Steven Moffat, Mark Gattis

"Ich bin Sherlock Holmes und die Adresse ist 221B Bakerstreet!"

Quelle: Kauf Blu-Ray-Disc;
Copyright: 2011 Hartswood Films Limited
Jeder kennt die Geschichten von Sherlock Holmes und sein Assisstent Dr. Watson: Spannende Detektivgeschichten und wendungsreiche Ermittlungen.

Unzählige Verfilmungen im Kino oder auch im Fernsehen wurden produziert, viele Geschichten rund um den schlauen Ermittler wurden bereits gezeigt.

Jüngst kamen ebenso zwei Verfilmungen, inszeniert von Guy Ritchie, mit Robert Downey Jr. und Jude Law in den Hauptrollen, in die Kinos, die noch das gewohnte viktorianische Setting nahmen, aber eine schnelle rasante actiongeladene Version einer Sherlock Holmes-Geschichte nutzte...



Die Serie
Die Autoren Steven Moffat (Doctor Who) und Mark Gatiss entwickelten eine Fernsehserie um Sherlock Holmes und steckten die Figuren und Geschichten in die Gegenwart. Das macht den besonderen Reiz dieser Serie aus. Die Charaktere ermitteln in unserer Gegenwart und nutzen moderne Technik, wie Mobiltelefone und das Internet.


Quelle: Kauf Blu-Ray-Disc; 
Copyright: 2011 Hartswood Films Limited
Die Darsteller
Sherlock Holmes wird von dem fantastischen Benedict Cumberbatch (Star Trek into Darkness) verkörpert, der es schafft durch ausgefeilte Monologe seine enorme Intelligenz dem Zuschauer zu vermitteln.

Auch seine ungeheure Arroganz und Überlegenheit dem normalen durchschnittlichen Bürger oder auch Polizeibeamten gegenüber wird jederzeit deutlich.

Dr. Watson wird von Martin Freeman (The Hobbit) gespielt, gibt zurückhaltend, aber immer präsent, den Chirurgen und Kriegsveteran.

"Fantastisch. Ja. 4 Suizide in Folge und jetzt eine Nachricht. Es ist wie Weihnachten!"

Inszenierung
Die Serie bietet innovative Effekte wie kreative Kameraeinstellungen, Szenenübergänge und Schnitttechniken. Auch werden nicht wie üblich Mobiltelefone gezeigt um deren empfangene Nachrichten lesen zu können, sondern der Text wird direkt in den Szenen eingeblendet.

Die Fälle und Ermittlungen werden so rasant in Szene gesetzt, so dass nie Langeweile aufkommen kann. Episodenübergreiffend werden die Charaktere weiter entwickelt. Auch persönliche Momente und persönliche Einbindungen in die Fälle machen die Serie so spannend und besonders.


Quelle: Kauf Blu-Ray-Disc; 
Copyright: 2011 Hartswood Films Limited
Auch bleibt der Humor nicht auf der Strecke. Durch die wunderbar geschriebenen Dialoge gibt es immer wieder aberwitzige Momente zwischen Holmes und Watson. Besonders die Episoden "A Scandal in Belgravia", "The Empty Hearse" und "The Sign of Three" bieten urkomische Wortspiele und britischen Humor der besten Sorte.

Auch eine Brise Slapstick lässt sich in manchen Szenen finden. Dennoch wirkt die Serie nicht albern. Man hat nicht den Eindruck eine Komödie zu sehen. Die spannende Krimigeschichte bleibt im Vordergrund.




Das Format
Das Konzept (wenige Episoden pro Staffel und lange Spielzeit pro Episode) wirkt weniger wie eine richtige Serie mit üblicherweise 10, 13 oder 22 Episoden, sondern macht eher den Eindruck einer Filmreihe. Jede Episode hat Spielfilmlänge und bietet meist einen abgeschlossenen Fall, dennoch haben die meisten Fälle einen gemeinsamen Drahtzieher.

Die freundschaftliche Beziehung zwischen Holmes und Watson wächst von Folge zu Folge. Das ist auch die größte Verbindung der einzelnen Episoden neben dem in den ersten Folgen noch unbekannten Drahtzieher.

Die erste Staffel führt die Charaktere ein. Sherlock trifft Watson in der ersten Episode und sie zeigt die erste gemeinsame Ermittlung von Holmes und Watson. Ebenso wird in der ersten Staffel der Hauptgegner eingeführt.

Die zweite Staffel zeigt Sherlock in anderem Licht als er eine mysteriöse Frau kennen lernt. Auch wird es in der letzten Episode sehr persönlich für Holmes. Er muss eine Entscheidung um Leben und Tod treffen.

Die dritte Staffel wird noch persönlicher für alle Beteiligten. Eine Hochzeit findet statt, wo Sherlock Trauzeuge wird. Die letzte Episode wird wieder unglaublich spannend.


Kritik
Quelle: Kauf Blu-Ray-Disc; 
Copyright: 2011 Hartswood Films Limited
Eine Empfehlung für alle die spannende und innovative Kriminal-unterhaltung mögen und nicht immer nur belanglose Krimiserien wie CSI oder manche Tatortfolgen schauen möchten.

Eine in sich runde Serie, die intelligente und sehr unterhaltsame Geschichten präsentiert und durch ihre ausgefeilten Charaktere mitreißt.

Sie ist den meisten Tatort-Folgen oder den üblichen Krimiserien in Bezug auf Inszenierung und Drehbuch weit überlegen.

Episodenübersicht

Staffel 1:
1. A Study in Pink (Ein Fall von Pink)
2. The Blind Banker (Der blinde Banker)
3. The Great Game (Das große Spiel)

Staffel 2:
4. A Scandal in Belgravia (Ein Skandal in Belgravia)
5. The Hounds of Baskerville (Die Hunde von Baskerville)
6. The Reichenbach Fall (Der Reichenbachfall)

Staffel 3:
7. The Empty Hearse (Der leere Sarg)
8. The Sign of Three (Im Zeichen der Drei)
9. His Last Vow (Sein letzter Schwur)

Es ist ein Special für Winter 2015 geplant und eine 4. Staffel wird folgen.


"Ich bin kein Psychopath, ich bin ein hochfunktionaler Soziopath, recherchieren sie mal!"


Bewertung:





Autor: Marcel Hisge

Dienstag, 22. September 2015

Schon gewusst - Teil VII

Wir haben wieder ein kleines Easteregg für euch. Diesmal geht es um die HBO Erfolgsserie Game of Thrones. Wenn ihr die Serie verfolgt habt, dann werdet ihr sicherlich mitbekommen haben wie der eiserner Thron entstanden ist.
Quelle: Kauf BluRay;
© HBO
Der Thron wurde im Auftrag von König Aegon I. Targaryen, besser bekannt als Aegon der Eroberer, angefertigt. Dieser wurde laut der Legende aus 1.000 Schwertern hergestellt, die Aegon von den besiegten Lords von Westeros während der Eroberungskriege überreicht bekommen hat.

Laut Lord Petyr Baelish alias Kleinfinger soll der Thron aber aus weniger als 200 Schwertern bestehen, da er es selbst nachzählte.

Aber SCHON GEWUSST, dass im Thron versteckte Hinweise zu finden sind? In dem animierten Bild findet ihr eine markierte Stelle im Screenshot, auf dem anderen seht ihr das Schwert von Gandalf aus Herr der Ringe. Und genau dieses Schwert ist auch im Thron zu sehen.

Nicht nur Gandalfs Schwert ist dort verborgen, auch das legendäre Schwert von Robin Hood!


Autor: René Blaas

 



Montag, 21. September 2015

K-Pax


K-Pax
Lauflänge: 120 Minuten
Freigabe: FSK 12
Produktionsjahr: 2001
Produktionsland: USA
Regie: Ian Softley
Drehbuch: Charles Leavitt

"Ich bin, ich bin verwirrt, vielleicht können sie mir das erklären. Wie kommt es, dass Sie als Besucher aus dem Weltraum so aussehen wie ich oder alle anderen auf der Erde?" "Wieso ist eine Seifenblase rund?" "Wieso ist eine Seifenblase rund." "Für einen gebildeten Menschen wie Sie es sind, wiederholen sie ziemlich viel. Ist ihnen das bewusst? Eine Seifenblase ist rund weil diese Form für sie am energiesparendsten ist. Deswegen sehe ich auf ihrem Planten aus wie Sie und auf K-Pax wie ein K-Paxianer."
Quelle: Kauf DVD;
Copyright: Universum Film
Handlung
Ein Mann (Kevin Spacey) wird auf einem Bahnhof aufgegriffen, da er keinen Ausweis mit sich trägt. Er behauptet, er heiße "Prot" und kommt vom Planeten "K-Pax". Polizeibeamte bringen ihn zu einer psychiatrischen Anstalt. Dr. Powell (Jeff Bridges) wird sein behandelnder Arzt und versucht den Grund für seine erfundene Geschichte heraus zu finden.

In den Sitzungen kann Prot jede Frage und jedes Detail über sein Heimatplanet K-Pax erklären. Zwei Sonnen befinden sich in dem Sonnensystem Pyra. Prot trägt eine Sonnenbrille, da sich die Lichtverhältnisse auf seinem Planeten anders verhalten. Er liebt Obst und verhält sich freundlich. Prot ist neugierig auf die kulturellen und natürlichen Gegebenheiten der Erde...


Quelle: Kauf DVD; 
Copyright: Universum Fil
Dr. Powell ist erstaunt über Prot´s Wissen ebenso über sein Einfallsreichtum. Er kann sich nicht erklären, woher Prot das Wissen über ein fremdes Sonnensystem haben kann. Selbst ein Besuch in einem Planetarium mit fachkundigen Wissenschaftlern kann Prots Geschichte nicht widerlegen. Im Gegenteil, die Wissenschaftler sind selbst erstaunt über sein tiefgründiges Wissen.

Allmählich fängt Dr. Powell an Prot´s Geschichte Glauben zu schenken. Alle weiteren Insassen der Anstalt sind ebenso von Prot fasziniert. Er kann durch kleine Gespräche und Aufgaben manche Insassen helfen, einige werden nahezu geheilt.

Dr. Powell findet mit Hilfe von Hypnose-Sitzungen heraus, wer Prot wirklich ist und was mit ihm passiert ist. Wenig Zeit bleibt ihm, da Prot seine Abreise und Rückkehr zum Planet K-Pax vorausgesagt hat. Er sagte jedem der Insassen er könne eine Person mit auf die Reise nehmen. Ab diesem Zeitpunkt hofft jeder der Insassen, von Prot mitgenommen zu werden ...


Kritik
K-Pax ist ein Drama, dass ein positives Gefühl hinterlässt. Er ist aber auch ein Science-Fiction-Film. Der Film funktioniert auf beiden Wegen. Man kann Prot Glauben schenken, er kommt von K-Pax, er reiste zur Erde und berichtet darüber, wenn er zurück reist.

Ebenso funktioniert der Film als psychologisches Drama, eine Geschichte über einen Mann, dem etwas Schreckliches zugestoßen ist. Er erfindet eine kuriose Geschichte mit allen Details, ist aber eigentlich ein verwirrt und traumatisiert.


Quelle: Kauf DVD; 
Copyright: Universum Film
Diese Verschmelzung aus verschiedenen Film-Genres macht den Film aus. Dem Zuschauer bleibt es selbst überlassen, welche Version er für die Richtige hält. Ob Sci-Fi oder Drama, es funktioniert beides.

Kevin Spacey spielt "Prot", er bleibt stets ruhig und gebildet. Er ist den "Erdenbewohner" immer überlegen. Er hat das Allgemeinwissen von K-Pax, was die Intelligenz jedes Menschen übertrifft. In verschiedenen Szenen gegen Ende kommen manche Gefühle Prot´s zum Vorschein: Angst, Trauer, Verzweiflung. Kevin Spacey spielt absolut überzeugend.

Jeff Bridges spielt Dr. Powell, immer auf der Suche nach dem Geheimnis hinter Prot´s Geschichte. Der Zuschauer kann sich mit ihm identifizieren, da er ebenso wie der Zuschauer die Geschichte um Prot auflösen will.

K-Pax bleibt stetig spannend und unterhaltsam. Was Prot für seine neu gewonnenen Freunde tut, wie Dr. Powell mit all seiner Kraft nach der Lösung sucht und wie Prot für alle Fragen und Zweifel eine passende und bis ins kleinste Detail erklärende Antwort parat hat, ist einfach wunderschön inszeniert und bleibt über die gesamte Laufzeit interessant und spannend.

Quelle: Kauf DVD; 
Copyright: Universum Film
Der Film regt zum Nachdenken an, zeigt eine alternative Welt auf, die, wie Prot erklärt, sich immens von der Erde unterscheidet und ganz andere kulturelle Gegebenheiten besitzt.

Der Zuschauer wird so in die Lage gebracht über unsere Welt nach zu denken und zu überlegen wie es auf anderen Planeten aussehen könnte. 

K-Pax ist somit ein Science-Fiction-Film, auch wenn er keine Szenen im Weltraum hat, ebenso keine Szenen mit offensichtlichen Außerirdischen oder modernen Raumschiffen aufweist. Dieser Aspekt des Fremdartigen aus anderen Sonnensystemen wird nur in den Gesprächen aufgegriffen, bietet dennoch genug Potenzial um sich diese Welten detailliert vorzustellen.

Fazit
K-Pax ist ein sehr unbekannter und unterschätzter Film, der aber durch seinen Genre-Mix überzeugt, da er als Drama funktioniert, dass viele positive Gedanken hinterlässt und ebenso als Science-Fiction funktioniert. Unsere volle Empfehlung...

"Wenn ich von K-Pax weg bin vermisst mich niemand. Es gäbe keinen Grund dazu. Doch ich spüre wenn ich von hier weg bin wird man mich vermissen."


Bewertung






Autor: Marcel Hisge


Sonntag, 20. September 2015

Taxi Driver



Taxi Driver
Lauflänge: 115 Minuten
Freigabe: FSK 16
Produktionsjahr: 1976
Produktionsland: USA
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: Paul Schrader


"Mein ganzes Leben war ich einsam. Überall. In Kneipen, im Auto, auf der Straße, in Geschäften, überall. Es gibt kein Entrinnen vor der Einsamkeit. Ich bin Gottes einsamster Mann!"

Quelle: Kauf DVD;
Copyright: 1976 Columbia Pictures
Handlung
Dunkle Straßen, Nebel kommt aus der Kanalisation, ein Taxi fährt durch den Nebel, jazzige Saxophon-Musik ertönt. Travis Bickle, ein ehemaliger Marine-Soldat ist einsam, kann nachts nicht schlafen.

Er nimmt zur Ablenkung einen Job als Taxi-Fahrer an. Täglich fährt er durch die Straßen von New York. Nachts durch die Straßen zu fahren ist für Travis kein Problem, aber er sieht dadurch all die Menschen.

Menschen, die nachts auf der Straße sind, Gangster, Nutten, Dealer, Stricher, Junkies, Obdachlose und Gangs.

Lange kann er diese Umgebung nicht mehr ertragen, er will die Straßen von diesem "Abschaum" säubern. Travis ist einsam. Er trinkt und schluckt Pillen...


Ein Versuch eine Frau kennen zu lernen, ging schief. Er führte sie in ein Porno-Kino, sie verlässt das Kino, kann die Filme nicht ertragen. Für Travis ist das unverständlich. Ihm fehlt das grundsätzliche Wissen eines normalen Bürgers. Er lebt in seiner Welt, ist abgeschottet, kennt keine bekannten Songs, geht in Pornokinos, denkt dies sei normal.


Quelle: Kauf DVD; 
Copyright: 1976 Columbia Pictures
Den letzten Ausweg, die Liebe einer Frau, konnte er nicht erreichen. Er lernt eine minderjährige Prostituierte kennen.

Sein Ziel ist es sie aus der Szene zu befreien. Das ist ab sofort seine Berufung. Er trainiert, kauft Waffen, übt vor dem Spiegel, bereitet sich vor für gefährliche Situationen, in die er gerne geraten möchte.

Travis will für Etwas leben, ein Ziel vor Augen haben. Ihm ist dabei egal, ob er dafür Menschen töten muss. Er muss seine "Mission" erfüllen. Seinen Eltern schreibt er, um sein Leben größer darzustellen, dass er für die Regierung arbeitet und sie nicht besuchen kann.

"Eines Tages wird ein schwerer Regen kommen und den ganzen Dreck von den Straßen spülen. Die Spinner, die Freaks, die Gangster, die einem einfachen ehrlichen Mann das Leben zur Hölle machen. Aber mich kriegt ihr nicht klein. Mich nicht."


Kritik
Taxi Driver wurde stilvoll von Martin Scorsese inszeniert. Die Kamera bietet viele Aufnahmen aus dem dunklen Gassen New York´s. Tagsüber zeigt der Film z. B. die Versuche Travis´ eine Frau auszuführen.

Stilvoll werden Kamerafahrten gezeigt. Ebenso wird in manchen Szenen die subjektive Kamera eingesetzt. Jederzeit erlebt man die Einsamkeit und das Alleinsein der Hauptfigur. Der Film zeigt ausschließlich Travis Sichtweise. Dazu trägt auch die erzählende Stimme von Travis bei. Seine Gedankengänge offenbaren sein inneren Konflikt.

Quelle: Kauf DVD; 
Copyright: 1976 Columbia Pictures
Bernard Herrmann bietet hier seine letzte Vorstellung als Komponist. Jazzig und von dem Saxophon dominierend erklingt anfangs die Musik. Im weiteren Verlauf wird die Musik düsterer, schwere tiefe Bläser ertönen in wichtigen Szenen. 

Das Finale zeigt eine wundervolle Kamerafahrt aus der Vogelperspektive. Mit dramatischer Musik wird dieser Moment eindrucksvoll in Gehirn gebrannt.

Wie in Zeitlupe zeigt die Szene Travis, wie er versuchte sich selbst zu töten, die Munition war aber leer. Mit der bloßen, blutverschmierten Hand deutet er eine Pistole an, die er gegen seine Schläfe hält, sein Zeigefinger "drückt ab".

Die Kamera fliegt langsam über das Geschehen hinweg, über die eintreffenden Polizisten, über die Opfer und die Waffen. Draußen angekommen sieht man weitere Polizeieinheiten und Schaulustige. Kino-Kunst in Reinform.

Wissenswertes

Übrigens spielte Martin Scorsese selbst den Mann, der im Taxi von seiner Frau erzählt, die er umbringen will.

Fazit
Martin Scorsese erschuf einen zeitloses Meisterwerk über einen Mann der Etwas erinnerungswürdiges schaffen wollte. Einen Film über das Alleinsein und was sie aus einem macht. 

Taxi Driver sollte jeder Filmliebhaber mal gesehen haben. Scorsese schuf früh in seiner Karriere ein Film für die Ewigkeit.

Quelle: Kauf DVD; 
Copyright: 1976 Columbia Picture
"Hey du... Ich? Ja! Du bist zu langsam, du widerliche ekelhafte Ratte... Ich hab lange auf dich gewartet, du Scheißkerl. Was sagst du? Du willst mich erledigen? Aber nicht mit dem Maul... Du musst was tun, du musst ziehen. Du wolltest mich ficken! Redest du mit mir? Du laberst mich an? Du laberst mich an? Kann das sein, dass du mich meinst? Du redest mit mir? Ich bin der einzige der hier ist! Mit wem kannst du Arsch in diesem Ton reden? Ach ja? Okay... Ha!"


Bewertung






Autor: Marcel Hisge


Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa



What's Eating Gilbert Grape (Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa) 
Lauflänge: 118 Min.
Produktionsjahr: 1993
Produktionsland: USA
Regie: Lasse Hallström
Drehbuchautor: Peter Hedges (novel + screenplay)

Gilbert: "Und warum mache ich das für dich, Arnie?" Arnie: "Gilbert. Weil du der Gilbert bist."

Quelle: Kauf DVD; Copyright:  Paramount Pictures
Gilbert: "Endora, hier wohnen wir. Endora ist wie tanzen ohne Musik, ein Ort an dem nicht viel passiert und das wird sich auch nicht ändern."

Der Spielfilm basiert auf den gleichnamigen Roman von Peter Hedges und wurde vom schwedischen Regisseur Lasse Hallström (Mein Leben als Hund, Gottes Werk und Teufels Beitrag) verfilmt.

In Deutschland wurde der Film von der Glide deutscher Filmkunsttheather, als bester ausländischer Film ausgezeichnet.



Zum Inhalt
Die Handlung spielt sich in der fiktiven Kleinstadt Endora in Iowa ab. Ein kleines verschlafenes Nest im Mittelwesten der USA, arm an Attraktionen, sozialen Treffpunkten, eigentlich ziemlich trostlos. Die Höhepunkte in dem Örtchen bilden schon Beerdigungen oder die Wohnwagenkarawanen die im Sommer das Stadtgebiet durchfahren.

Gilbert Grape  (Johnny Depp) die Hauptfigur des Films ist ein Einwohner der Stadt und gleicht mit seinem Wesen der Örtlichkeit. 

Gilbert und seine ältere Schwester Amy übernahmen, nach dem Selbstmord des Vater, die Funktion der Ernährer der Familie und spielen die Ersatzeltern für seinen jüngeren behinderten Bruder Arnie (Leonardo DiCaprio) und der jüngeren Schwester Ellen, die mitten in der Pubertät steckt. Ein Leben mit wenig Abwechslung und viel Verantwortung für einen jungen Mann.
Er hadert mit seiner Situation und lässt oft seinen Frust an den Geschwistern und seiner Mutter aus, die seit dem Tod ihres Mannes das Haus nicht mehr verlies und nun um die 250 KG wiegt. 

Quelle: Kauf DVD; Copyright:  Paramount Pictures
Gegenüber ihr und seinen Schwestern zeigt er eher wenig Empathie, dass einzige Familienmitglied um was er sich kümmert ist Arnie, der im Teenageralter jedoch auf dem geistigen Stand eines Kleinkindes ist. Dieser erfordert Gilberts ganze Aufmerksamkeit. Er muss ihn baden und aus so manch gefährlichen Alltagssituationen retten.

Eine der wenigen Abwechslungen in seinem Leben bilden seine Bekannten Bobby der Bestatter ist, und Tucker der Eigentümer einer Imbissbude. Des weiteren unterhält er eine Affäre mit einer Hausfrau und Mutter aus dem Ort. Aber in einem Sommer, als wieder eine Wohnwagenkarawane Endora durchquert, verändert sich sein Leben schlagartig.

Er lernt die hübsche Becky (Juliette Lewis) kennen, die mit Ihrer Großmutter unterwegs ist, aber durch eine Panne zum Halt in Endora gezwungen sind. Gilbert erkennt eine neue schöne Seite des Lebens und verliebt sich zusehends in die junge Frau. Dadurch vernachlässigt er aber auch seine Pflichten in der Familie, was für neuen Ärger und Probleme sorgt.

Kritik
Lasse Hallström inszeniert den Film in einem ruhigen Erzählstil und schönen harmonisch wirkenden Bildern. Er ist voll mit makaberen und ironischen Szenen, was jedoch die liebevolle und detailreiche Darstellung der Hauptfiguren nicht trübt. Es macht sie vielmehr interessanter.

Quelle: Kauf DVD; Copyright:  Paramount Pictures
Der Film ist von den Haupt- bis in die Nebenrollen mit fantastischen Schauspielern besetzt, die ihren Part eindrucksvoll darstellen, besonders die von Leonardo DiCaprio gespielte Rolle überzeugt vollends. 

Diese bescherte ihm eine Oscarnominierung, jedoch gewann er diesen leider nicht.

Aber auch Johnny Depp verkörpert Gilbert Grape sehr authentisch mit vielen schauspielerischen Facetten.

Wer einen humorvollen und sensiblen Film mag, dem kann man Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa ans Herz legen.

Gilbert: "Ich weiß nicht was ich sagen soll."
Arnie: "Danke! Sag Danke Gilbert."

  

Bewertung:




Autor: René Blaas

Mittwoch, 16. September 2015

Schon gewusst - Teil VI



Und wieder ein neuer Teil von schon gewusst. Wir hoffen euch gefallen unsere kleinen Beträge.

© 20th Century Fox
Viele Fans von Joss Whedon, speziell die Buffy Fans werden dieses Bild wahrscheinlich direkt erkennen. Ja es ist die Sunnydale Highschool, an der Buffy Anne Summer (Sarah Michelle Gellar) mit der Scooby-Gang den Abschluss machte und viele Dämonen bekämpfte.

Aber SCHON GEWUSST, dass diese Schule schon bei anderen Film und Serienproduktionen als Kulisse diente?

Und anderem waren es Beverly Hills 90210, und deren Spin-off  90210, der kurzlebigen Serie Skin und dem NBC Hit Medium, sowie in Filmen wie Crused (2005) und Bruce allmächtig (2003)




Autor: René Blaas

Dienstag, 15. September 2015

Lost in Translation


Lost in Translation
Lauflänge: 97 Minuten
Freigabe: FSK 6
Produktionsjahr: 2003
Produktionsland: USA, Japan
Regie: Sofia Coppola
Drehbuchautor: Sofia Coppola


"In der Primetime heißt es nur Santory-time."

Quelle: Kauf DVD; © Constantin Film AG
Lost in Translation ein Film über das Leben. Eine Komödie, ein Drama, ein Film wie aus der Realität.

Handlung
Bill Murray als alternder Filmstar Bob Harris und Scarlett Johansson als Charlotte die beide in Tokio in einem riesigen Hotel zu Besuch sind. Bob dreht einen Werbespot für einen japanischen Whiskey. Charlotte´s Ehemann, ein berühmter Fotograf, hat einen Auftrag in Tokio. 

Beide sind in der fremden Umgebung allein, in dem großen Hotel mit hunderten Gästen, einsam und fremd in dieser Welt. Sie sind unzufrieden mit ihrem Leben.

Ihre Ehe-Partner waren ihnen immer vertraut, sind aber mittlerweile Fremde. Bob ist schon lange verheiratet. Charlotte ist frisch verheiratet, aber fühlt sich "verlassen", da sie den Tag über allein im Hotel ist...

Interpretation der Geschichte
Bob genau wie Charlotte sind nicht motiviert in dem fremden Land zu sein, haben Heimweh. Sie verstehen nicht die fremde Sprache, nicht die Kultur und niemand versteht sie richtig.

Quelle: Kauf DVD; © Constantin Film AG
Sie versuchen sich abzulenken, können beide in den Nächten nicht richtig schlafen. Nachts in der Bar lernen sie sich kennen, verstehen einander. Die gleiche Situation schweißt sie zusammen.

Gemeinsam haben sie Spaß, machen Unternehmungen, gehen raus in die Stadt. Sie kommen sich näher, aber auf einer rein freundschaftlichen Basis.


Es geht ihnen nie um Sex oder körperliche Liebe. Es ist die Liebe und Vertrautheit zueinander, um in dieser fremden Umgebung gemeinsam zurecht zu kommen. Eine Freundschaft um nicht alleine zu sein.

Inszenierung

Der Film zeigt diese Freundschaft sehr einfühlsam. Die ruhigen Bilder des Hotels und der Stadt Tokio bilden mit Hilfe des tollen Soundtracks aus melancholischen Pop- und Rocksongs
einen wundervollen Film. Niemals wird dieser Film kitschig
oder überzogen wie in Standard Komödien Hollywoods.

Quelle: Kauf DVD; © Constantin Film AG
Sofia Coppola schafft es mit nur zwei wichtigen Schauspielen einen realistischen, humorvollen und positiven Film zu inszenieren.

Der Film bietet schöne und lustige Szenen, er zeigt traurige und kalte Gespräche zwischen Bob und seiner Frau. Sie haben sich auseinander gelebt. 

Der Zuschauer sieht die Schönheit Japans, aber auch die Einsamkeit zweier Menschen. Man sieht schöne Momente zusammen, den Spaß den nur zwei miteinander Vertraute haben können. Sie kennen sich kaum, verstehen sich aber. 

Lost in Translation präsentiert eine für uns fremde Kultur in einer Weise wie der Zuschauer es erleben würden.

Die Schauspieler
Bill Murray schafft es, wie in jedem Film, zwischen Komik und Dramatik seine Rolle auszufüllen. Man sieht ihm in jeder Szene an, was er denkt, was er fühlt. Da braucht es wenige Worte um seine Gefühlslagen darzustellen. Der Film gehört zu dem Höhepunkt in seinem Spätwerk.
Quelle: Kauf DVD; © Constantin Film AG

Scarlett Johansson spielt sehr zurückhaltend, verschafft aber ihrer Rolle, genauso wie Bill, ein Gefühl der Einsamkeit. Scarlett wurde durch diesen Film einem größerem Publikum bekannt.

Fazit

Lost in Translation ist ein kleiner, einfacher und wundervoller Film über Einsamkeit und Zusammensein in einer fremden Umgebung in einer begrenzten Zeitspanne.

Wer Komödien mit einem Hauch Dramatik mag oder einfach eine romantische Komödie sehen will, die über dem üblichen Niveau liegt, sollte diesen Film sehen.


"Ach, sie haben bestimmt nur eine Midlife-Crisis. Schon einen Porsche gekauft?"

Bewertung






Autor: Marcel Hisge