One, Two, Three (Eins, Zwei, Drei)
Lauflänge: 104 Minuten
FSK: ab 6 Jahre
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1961
Regie: Billy Wilder
Drehbuch: Billy Wilder, I.A.L. Diamond
Otto: "Kapitalismus ist wie ein toter Hering im Mondenschein: Er glänzt, aber er stinkt."
Quelle: Kauf DVD; © Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. |
So wird heute dem Drehbuch meist nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt, die es benötigt: Man hat ja eine Geschichte die beim Publikum immer funktioniert.
Gehen wir zurück in das Jahr 1961. Autoren wie Billy Wilder, die ihre geschriebenen Geschichten selbst verfilmen, boten damals Produktionen, die in allen Bereichen funktionieren und auch mit der Story punkten können...
Handlung
Der amerikanische leitende Verkaufsmanager MacNamara (James Cagney, Der öffentliche Fein) arbeitet in der Cola-Niederlassung in Westberlin. Um wieder in seiner Heimat arbeiten zu können, versucht er den Markt auf Ost-Berlin auszuweiten. Zur gleichen Zeit kommt die Tochter Scarlet seines Vorgesetzten Mr. Hazeltine zu Besuch. Er soll sie bei sich unterbringen und auf sie aufpassen.
Quelle: Kauf DVD; © Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. |
MacNamara: "Ein Teil der östlichen Volkspolizisten war bösartig und unwillig. Dafür waren andere unartig und böswillig."
Kritik
Hier in "One, Two, Three" passt jedes Element hervorragend zusammen und es entstand eine rasante Tour durch die Komik des in Berlin angesiedelten Kampfes zwischen Ost und West. Hier bekommt im Dauerfeuer jeder sein Fett weg und das in einer unglaublichen Geschwindigkeit, so dass man genau aufpassen muss, auch jeden Witz mitzubekommen. Gerade in den Dialogen zeigt Wilder seine Stärke, sie sind vollgepackt mit Wortwitzen. Auch ist die Geschichte so rasant erzählt, dass keine Zeit zum Luft schnappen bleibt.
Quelle: Kauf DVD; © Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. |
MacNamara: "Ach ja, das hab' ich vergessen, er trägt ja keine Unterhosen."
Phyllis MacNamara: "Kein Wunder, dass wir den Kalten Krieg gewinnen."
Gerade der letzte Akt überzeugt durch seine furiose Erzählweise. Wie aus einem Vollblut-Bolschewisten ein industrieller Geschäftsmann offensichtlich aus dem Westen wird, nicht nur äußerlich, ist eine zuvor und danach nie dagewesene Meisterleistung der Filmkomödie. Der frischgebackene kommunistische Ehemann wird frisiert, bekommt einen Anzug, neue Schuhe, einen Hut, jeder muss unverzüglich in das Büro von MacNamara kommen, der Schneider, der Hutmacher und der Frisör, und, und, und. Es gibt Haufenweise Running Gags. Immer ist irgendwas los.
Quelle: Kauf DVD; © Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. |
In dieser Hektik überzeugt in erster Linie James Cagney als MacNamara, der in den 1930/40er Jahren durch seine Gangsterrollen Bekanntheit erlangte. Er schafft hier den Spagat zwischen einer ernsten und genervten Darstellung als Vorgesetzter bis hin zum Komödiant, der immer einen Spruch zum Besten gibt. Unterstützt wird er von seiner hübschen und schlagfertigen Assistentin Ingeborg, gespielt von Lilo Pulver. Als Gegenpol zur westlichen Firmenpolitik gibt Horst Buchholz den feurigen Kommunisten Otto. Auch die drei russischen Anzugträger sind optimal besetzt.
Fazit
Der Film ist ein reine Komödie, man darf natürlich keine allzu anspruchsvolle Handlung erwarten. Dennoch bekommt man einen rasanten urkomischen Film, bei dem jeder Witz sitzt und ein nie still sitzender James Cagney, der als unter Druck stehender Verkaufsleiter beeindruckt. "One, Two, Three" ist Billy Wilder in Reinform, dennoch scheint er inzwischen nach all den großen Komödien-Klassiker wie "Some Like It Hot", "Dr. Strangelove", "Pink Panther" und "Murder by Death" untergegangen zu sein.
MacNamara: "Das nennt man Dankbarkeit! Nach Allem, was ich getan habe, um Sie aus dem Gefängnis zu holen."
Otto: "Durch Sie bin ich ja erst rein gekommen!"
MacNamara: "Dann sind wir quitt."
Bewertung
Autor: Marcel Hisge
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