Freitag, 9. Oktober 2015

So finster die Nacht


Låt den rätte komma in (So finster die Nacht)
Lauflänge: 110 Minuten
Freigabe: FSK 16
Produktionsland: Schweden
Produktionsjahr: 2008
Regie: Tomas Alfredson
Drehbuch: John Ajvide Lindqvist (auch Roman)


"Wir können keine Freunde werden. Nur, dass du es weißt."
"Äh, warum nicht?"
"Muss es dafür einen Grund geben? Es ist einfach so!"
"Glaubst du etwa, dass ich dein Freund sein will?"

Quelle: Kauf DVD; 
Copyright: MFA+ FilmDistributioni e.K.
Handlung
Der 12järhige Oskar lebt in dem schwedischen Ort Blackeberg mit seiner geschiedenen Mutter in einer Wohnsiedlung. Er wird in der Schule von seinen Mitschülern gehänselt und schikaniert. Auf Grund seines Außenseiterdaseins durchlebt er einsam den Alltag.

Innerlich baut er mehr und mehr Hassgefühle auf, er möchte Rache an seinen Mitschülern nehmen. Er übt heimlich mit einem Messer und überlegt sich die passenden Worte für die nächste Begegnung...

Aus diesem Grund interessiert er sich auch mehr als andere Kinder für Gewalt und Mord. Trotzdem bleibt er bei weiteren Vorfällen schüchtern und traut sich nicht sich zu wehren.

Eli, ein unscheinbares Mädchen, zieht in das gleiche Mehrfamilienwohnhaus, direkt neben Oskar, ein. Mit ihr wohnt dort ein älterer Herr, der ihr Vater sein könnte.

Als sich Eli und Oskar kennenlernen und immer mehr Zeit miteinander verbringen, geschehen mehrere Morde in dem Nachbarort und in der näheren Umgebung. Oskar und Eli fühlen sich einander verbunden, da beide auf ihre Art sehr einsam und verzweifelt sind. 

Langsam findet Oskar heraus, dass mit Eli etwas nicht stimmt. Ihr "Vater" muss regelmäßig frisches Menschenblut beschaffen, damit Eli davon trinken kann...

Genre-Einordung
"Låt den rätte komma in" bedeutet übersetzt in etwa "Lass den richtigen herein". Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Coming-of-Age-Film, Drama und Horror- (Vampir-)film mit kleinen schwarzhumorigen Einlagen.


Quelle: Kauf DVD; 
Copyright: MFA+ FilmDistributioni e.K.
Tomas Alfredson inszenierte einen sehr außergewöhnlichen Horrorfilm, der eine dunkle Jugendgeschichte verbirgt.

Es geht um zwei Jugendliche, die sich, aus ihrer Einsamkeit heraus, verbunden fühlen.

Oskar ist der schüchterne, hassgefüllte Junge, der einfach seine Ruhe will. Ebenso ist er einsam und sucht einen Gefährten in dieser grausamen Welt.

Eli ist ein Vampir. Sie braucht Blut zum Überleben. Ihr "Vater" hilft ihr dabei, damit sie nicht selbst töten muss. Sie kann grausam sein, will aber niemanden verletzten, wenn sie es nicht müsste.

Man erfährt nicht sehr viel über ihre Vergangenheit, wie sie zu einem Vampir wurde, wer ihr Beschützer ist, warum er sich so um sie sorgt. Der Zuschauer erfährt nichts darüber, nur dass sie viel älter als 12 Jahre ist.

"Bist du alt?" - "Ich bin 12. Aber das bin ich schon sehr lange."

Inszenierung
"Låt den rätte komma in" sehr ruhig inszeniert. Der Film lässt sich genug Zeit seine Charaktere zu erklären. In winterlicher Umgebung zeigt der Film in ruhigen wunderschön gefilmten Bildern das Näherkommen zwischen zwei einander fremden Jugendlichen.


Quelle: Kauf DVD; 
Copyright: MFA+ FilmDistributioni e.K.
Kurze aber blutige Szenen gibt es zu sehen. Alles wirkt realistisch, wie aus dem Leben gefilmt.

Gut vorbereitet versucht der "Vater" frisches Blut von Menschen zu besorgen.

Er lauert einzelnen Leuten auf, um sie kopfüber hängend ihrem Blut zu entledigen. Bei seinen Taten handelt er nicht immer professionell, es geht einiges schief, was auch zu einigen unvorhersehbaren Lachern sorgt.




Insgesamt ist der Film aber sehr ernst angelegt. Langsam spitzt sich alles zu. Weitere Morde geschehen. Oskar findet heraus, dass Eli ein Vampir ist.

Es werden viele Hinweise gegeben, der Zuschauer kann schon am Anfang erahnen, was es mit Eli auf sich hat:

- Ihr Fenster wird verdeckt;
- Katzen können sie nicht ausstehen;
- Man muss sie herein bitten, damit sie ein Raum betreten kann;
- Sie ist nie am Tage zu sehen;
- Sie geht leicht bekleidet vor die Tür, bei Nacht und Winter.

Kritik
Der Film verbindet die verschiedenen Genre perfekt miteinander, ohne unglaubwürdig zu erscheinen. Es wird Blut fließen, wie in einem richtigen Vampir-Film. Nicht wie in anderen modernen Filmen, wo Vampire glitzern, wenn sie am Tage rausgehen: Hier verbrennen sie am lebendigen Leib.


Quelle: Kauf DVD; 
Copyright: MFA+ FilmDistributioni e.K.
Auch wird der Zuschauer eine romantische und sensible Geschichte über zwei Jugendliche zu sehen bekommen. Es passt wunderbar zusammen.

Das Drama ist vordergründig, während der Horror immer lauernd unterm Tisch hockt und mal plötzlich hervorkommt um wieder schnell unter zu tauchen.

Als Zuschauer ist man gespannt wie sich die Geschichte weiter entwickelt und wie sie zu Ende geführt wird. Alles mündet im einem äußerst passenden, runden und überraschenden Finale. Jede Szene, die vorher zu sehen war, ist nötig um die Story passend zu Ende zu erzählen. 

Fazit
"Låt den rätte komma in" ist ein einmaliges Kino-Erlebnis, dass man, besonders als Horror-Freund, mal gesehen haben sollte.

"Weggehen heißt Leben, hierbleiben der Tod."



Bewertung





Autor: Marcel Hisge

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