Mittwoch, 28. Oktober 2015

Shining


The Shining (Shining)
Lauflänge: 119 Minuten
Freigabe: FSK 16
Produktionsland: USA, UK
Produktionsjahr: 1980
Regie: Stanley Kubrick
Drehbuch: Stephen King (novel) Stanley Kubrick, Diane Johnson (screenplay)


 "Ich hab geträumt, ich hab euch umgebracht. Aber nicht nur das, ich hab euch beide zerstückelt. Oh, mein Gott. Ich glaube ich verliere den Verstand."


Jack wird in den Wahnsinn getrieben
Quelle: Kauf-Blu-Ray,
© Warner Bros. Entertainment Inc.
Handlung (leichte Spoiler enthalten)
Jack Torrance (Jack Nicholson) beginnt seine neue Arbeit als Hausmeister im Overlook-Hotel in den Bergen von Colorado. Er und seine Familie, Wendy (Shelley Duvall) und sein Sohn Danny (Danny Lloyd), wohnen in den Wintermonaten im Hotel und kümmern sich um darum.

Jack erfährt, dass sich vor einigen Jahren ein schwerer Mordfall im Hotel ereignete: Der damalige Hausmeister ermordete seine Frau und seine zwei Töchter mit einer Axt. Dann erschoss er sich selbst. Jack nimmt die neue Stelle dennoch an. Er will über die langen Wintermonate an seinem neuen Roman schreiben.

Sein Sohn Danny hat eine ungewöhnliche Gabe, das Shining. Er kann Dinge hören und sehen, es ist eine Art telepathische Fähigkeit. Ebenso der Küchenleiter des Hotels hat diese Gabe. 

Langsam fängt Jack an wahnsinnig zu werden und versucht seine Familie umzubringen...

 "Das Einzige was einem im Winter zusetzen kann, ist diese absolute Einsamkeit." - "Macht nichts. Ein bisschen Einsamkeit kann ich im Augenblick sogar sehr gut gebrauchen. Ich hab mit einem neuen Manuskript begonnen und 5 Monate absolute Ruhe, wären mir sehr recht."

Inszenierung
Die Kamera verfolgt Danny
durch die langen Flure
Quelle: Kauf-Blu-Ray, © Warner Bros. Entertainment Inc.
Stanley Kubrick verfilmte 1980 Stephen King´s Roman "The Shining". Kubrick, selbst professioneller Fotograf, drehte diesen meisterhaften Horrorfilm, wie auch seine anderen Werke, mit einer außergewöhnlichen Brillanz. 

Visuell beeindruckend wird hier der damals neuartige Einsatz der Steadicam genutzt. Ein Kamerasystem, dass fast erschütterungsfreie Bewegungen, ohne ein Schienen- oder Kransystem zu benutzen, ermöglicht.

Kubrick lässt die Kamera, wie schwerelos, durch die Gänge und Räume des Overlook-Hotels gleiten. Die Kamera verfolgt in den meisten Szenen die jeweilige Person, die zu sehen ist. Der Zuschauer hetzt gewissermaßen den Charakteren hinterher. 

Am Anfang des Films fliegt eine Kamera (mit Hilfe eines Hubschraubers) durch die Berge und verfolgt das Fahrzeug von Jack Torrance.


Das Hotel
Die Szenen im Hotel wurden in den Elstree Studios nahe London gedreht. Das riesige Set war damals das größte, dass je für einen Film gebaut wurde. 

Wenn man den Film sieht, ahnt man nicht, dass es ein Set ist. Es hat vielmehr den Anschein ein real existierendes Hotel in den Bergen zu sein. Mit vielen Details ausgestattet, wirkt das Hotel sehr echt.


Shelley Duvall überzeugt
durch ihre ängstliche Darstellung
Quelle: Kauf-Blu-Ray, © Warner Bros. Entertainment Inc.
Die Vision Kubrick´s
Stanley Kubrick gestaltete für die Grusel-Szenen sehr surreale Bilder, wie Blutströme aus dem Fahrstuhl, oder kuriose Gestalten in den Räumen des Hotels.

Langsam baut er die Spannung auf, ohne jemals schnelle Schnitte zu benutzen oder Hektik in den Film zu bringen. Mit aller Ruhe kreiert er eine düstere Atmosphäre und erläutert erst die Charaktere und ihre neue Umgebung.

Mit großer Ausdauer und Engagement lies Kubrick einige Szenen hunderte Male neu drehen, bis er die Einstellung so hatte, wie er diese sich vorstellte. Es musste alles mit seiner Vision übereinstimmen.

Auch die vielen getippten Schreibmaschinenseiten, die im Film von Jack geschrieben wurden, mussten alle mit der Maschine geschrieben sein, es durften keine Kopien verwendet werden. Das sieht man auch im Film, da jede Seite anders aussieht. Die Seiten mit dem immer gleichen Text „All work and no play makes Jack a dull boy“ wurden in den Absätzen variiert dargestellt.

Kubrick nutzte keine üblichen Horror-Film Effekte wie Schatten, Knarren der Türe oder Nebel. Der Horror wird hier aus der visuellen Komposition und der surrealen Filmmusik erzeugt.

Einzig auf Nebel in den Außenaufnahmen gegen Ende des Films bestand er, da durch die Schneemassen und den ruhenden Nebel eine sichtbare Kälte erzeugt wurde.

"Redrum, Redrum, Redrum."

Die Filmmusik
Gerade die Filmmusik erzeugt eine gruselige und furchterregende Stimmung. Ein unruhiger, beängstigender Klang von Streichern und ein effektvoller Einsatz von Trommelschlägen, die oft den Rhythmus des menschlichen Herzens imitieren, unterstreichen die düstere Stimmung des Overlook-Hotels.


Die Darsteller
Der in den Wahnsinn getriebene Jack wird durch eine unglaubliche Darbietung von Jack Nicholson verkörpert. Jederzeit nimmt der Zuschauer ihm den in den Wahnsinn getriebenen Jack Torrance ab. Vor allem seine Mimik birgt eine gewisse Wut und Aggressivität, die bis zum Schluss ansteigt.


Der Wahnsinn von Nicholson
ist jederzeit spürbar
Quelle: Kauf-Blu-Ray, © Warner Bros. Entertainment Inc.
Der Film zeigt im Grunde sehr wenige Personen. Es gibt nur 3 Hauptcharaktere: Die Familie Torrance. Nach Nicholson brilliert der erst 6-jährige Danny Lloyd durch seine ruhige aber beängstigende Performance, als Jacks Sohn. Besonders wenn Tony, der in seinem Mund wohnt, spricht.

Shelley Duvall verleiht ihrer Rolle die nötige Angst um ihren Sohn und die Verzweiflung ihrem Mann entkommen zu können.

"Ich fasse dich nicht an. Ich werde dir nur den Schädel zertrümmern."

Kritik
"The Shining" ist ein Meilenstein im Horror-Genre und beeindruckt mit den technisch perfekt inszenierten Kamerafahrten durch das gesamte Hotel. Der unheimliche Score und die hervorragende Inszenierung Kubrick´s heben diesen Film aus der Masse hervor. 

"Here is Johnny!"


Bewertung




Autor: Marcel Hisge

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen