Montag, 26. Oktober 2015

Der Exorzist


The Exorcist (Der Exorzist)
Lauflänge: 127 Minuten
Freigabe: FSK 16
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1973
Regie: William Friedkin
Drehbuch und Novel: William Peter Blatty

  
"Welch ein ausgezeichneter Tag für einen Exorzismus."

Quelle: Kauf DVD; Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Der Exorzistwar Anfang der 1970 Jahre ein sehr großer Erfolg. Die damals und teilweise heute noch grausamen und furchterregenden Szenen wurden einem breiten Publikum bekannt.

Der Horrorfilm bestand von nun an nicht mehr nur aus dezenten Gruselszenen, hier wurde mit Hilfe von glaubwürdigen Effekten ein Film geschaffen, der den Horror auf schonungslose Weise zeigt, aber immer einen gewissen Realismus einbringt.





Handlung (enthält kleine Spoiler)
Der Pater Damian Karras (Jason Miller) wohnt in Georgetown (Washington D.C.) und fängt langsam an, an Gott zu zweifeln. Seine Mutter wurde in eine Anstalt eingeliefert und stirbt kurz darauf, er macht sich selbst Vorwürfe.

Die geschiedene Schauspielerin Chris MacNeil (Ellen Burstyn) lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Regan (Linda Blair) in Washington. Angestellte kümmern sich um das Haus und die Arbeit darin. Regan redet über einen "Captain Howdy" und ihre Mutter hört Geräusche auf dem Dachboden...

Langsam fängt Regan an sich zu verändern, sie redet obszöne Dinge. Ihr ganzes Verhalten ist nicht nur ungewöhnlich, sie verängstigt damit ihre eigene Mutter. Sie scheint ihr Verhalten selbst nicht zu kontrollieren.

Es passieren weitere gruselige Dinge: Regans Bett wackelt, Schränke bewegen sich und der Regisseur von Chris´ Film stirbt auf mysteriöse Weise.

Der Verdacht, dass in ihr ein Dämon steckt und ihr Handeln beeinflusst, verdichtet sich immer mehr.

Quelle: Kauf DVD; Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Als medizinische Untersuchungen ausweglos erscheinen wird Chris einen Exorzismus empfohlen, die wahrscheinlich letzte Möglichkeit Regan von dem Damön in ihr zu befreien.

Also trifft sich Chris mit Pater Karras. Er untersucht darauf hin Regan und bittet die Kirche um Erlaubnis einen Exorzismus durchzuführen. Ihm wird der erfahrene Pater Merrin (Max von Sydow) zur Seite gestellt, um den Exorzismus professionell durchzuführen.


Kritik
Der Exorzistzählt zu den bedeutendsten Horrorfilmen und lässt einen heute noch das Mark in den Knochen gefrieren, wenn man sich darauf einlässt.

Der Film lässt sich sehr viel Zeit für seine Charaktere, man erfährt viel über Chris und Regan, ebenso über den Pater Karras. Der komplette Beginn des Films ist Pater Merrin gewidmet. So erfährt man, dass er bei Ausgrabungen im Norden Iraks bereits den Dämon entdeckte.

Die Veränderung von Regan wird langsam aufgebaut und wirkt somit realistisch. Die Inszenierung ist im Grunde sehr ruhig gehalten.

Die effektvollen Szenen mit dem Dämon in Regan erscheinen so äußerst wirkungsvoll. Gerade diese Szenen sind meist sehr drastisch dargestellt. Der Dämon bedient sich einer sehr vulgären Ausdrucksweise und spart nicht an unsittlichen Wörtern.

Quelle: Kauf DVD; Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
In dem Film werden, bis auf wenige Ausnahmen, keine Morde oder dergleichen gezeigt. Das Augenmerk liegt bei den unheimlichen Szenen mit Regan und der Austreibung des Dämons.

Der Exorzistbleibt bei aller Ruhe durchgehend interessant, die Spannung steigt bis zum großen Finale. Der Exorzismus ist sehr atmosphärisch inszeniert. Unbeschreiblich gute Effekte werden aufgefahren. Die zwei Exorzisten versuchen mit allen Mitteln das kleine Mädchen zu retten.

Das Ende wird zwar positiv aufgelöst, überrascht dennoch durch Wendungen, die einen beißenden Nachgeschmack hinterlassen.




"Wollen Sie etwas Brandy in den Tee Pater?" "Mein Arzt sagt, ich soll es lassen, aber Gott sei Dank ist mein Wille schwach."


Der Dämon
Linda Blair spielt sehr überzeugend den Dämon Pazuzu. Der Zuschauer wird nahezu von ihrer beängstigten Darstellung überfahren.

Die unglaublich beängstigen Szenen werden von der damals 12-jährigen überzeugend dargestellt. Kult erlangten die Szenen wo sie Erbrochenes spuckt, ihren Kopf verdreht oder der "Spiderwalk".

Quelle: Kauf DVD; Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
In den heftigsten Teilen des Films wurde sie durch die 29-jährige Eileen Dietz ersetzt. Die Dämonen-Stimme wurde von Mercedes McCambridge beigesteuert.

Die Einstellung wo Regan ihren Kopf um 360° dreht wurde eine Puppe eingesetzt, die sehr detailliert nach Lindas Aussehen nachempfunden wurde.


Verschiedene Fassungen
Der Film wurde vor dem Kinostart noch umgeschnitten. Auf Nachragen des Produzenten schnitt Friedkin einige Szenen heraus.

Im Jahr 2000 wurde auf Bitten des Autors Blatty ein Director´s Cut erstellt, der die entfallenen Szenen wieder enthält. Ebenso wurden einige sehr kurze Dämonengesichter in manche Szenen einfügt, die für den Bruchteil einer Sekunde zu sehen sind. Dieser Effekt ergänzt passend die bereits vorhandene gruselige Atmosphäre und deutet so den Dämon an. Der Director´s Cut ist die zu bevorzugende Fassung.


Fazit
Jeder Horrorfan sollte diesen perfekt inszenierten Film mal gesehen haben. Die unglaublich gut gelösten Effekte, die damals noch mechanisch erzeugt werden mussten, überzeugen und unterstützen die düstere Grundstimmung, die dadurch ihre volle Kraft entfalten kann.

"Die Kraft Jesu Christi bezwingt dich! Die Kraft Jesu Christi bezwingt dich!"


Bewertung






Autor: Marcel Hisge

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