Sonntag, 4. Oktober 2015

Gran Torino



Gran Torino (Gran Torino)
Lauflänge: 116 Minuten
FSK: ab 12
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2008
Regie: Clint Eastwood
Drehbuch: Nick Schenk (screenplay), Dave Johannson (story)

Pater: "Walt Kowalski hat einmal zu mir gesagt, ich wisse nichts über Leben und Tod, weil ich nämlich ein 27-jähriger, jungfräulicher Streber sei, der abergläubischen, alten Frauen gern das Händchen hält und ihnen das ewige Leben verspricht! Walt hat immer das ausgesprochen was er dachte...das konnte er gut!"

Quelle: Kauf Blu-Ray-Disc;
Copyright: 2008
Village Roadshow Pictures
Warner Bros.
Martin: "Das passt ja. Ein Polacke und ein Schlitzauge."
Walt: "Hallo Martin, du bescheuerter Italienischer Wichser."
Martin: "Walt, du schmieriger Geizhals. Musst du jetzt antanzen? Es war bis eben ein richtig schöner Tag."
Walt: "Wieso? Hast du nem armen blinden sein Geld abgejuchst, du alter Jude? Ihm falsch rausgegeben?"

Mit Gran Torino ist Clint Eastwood ein eindruckvoller Film gelungen, der einem nicht so leicht aus dem Gedächtnis geht.





Zum Inhalt
Der Film handelt über den pensionierten Autoschlosser und Kriegsveteran Walt Kowalski.(Clint Eastwood). Sein Viertel, welches damals ein Vorstadtparadies der großen Autostadt Detroit war, verkommt immer mehr zu einem Ghetto. Heruntergekommene Häuser ungepflegte Vorgärten sind ihm zwar schon ein Dorn im Auge, aber mit der Tatsache, dass er nunmehr der einzige Amerikaner in der von jetzt an eher asiatisch und afroamerikanischen Bürger dominierte Gegend ist, ist für ihn unerträglich.

Walt begegnet seinen Nachbarn nicht mit Respekt und lässt diese das auch spüren. Unerwünschte Personen, die seinen Rasen bzw. sein Grundstück betreten, werden mit vorgehaltener Waffe und einer aggressiver Haltung bedroht. Asiaten beschimpft er als Bambusratten und Afroamerikaner als Bimbos.

Quelle: Kauf Blu-Ray-Disc;
Copyright: 2008
Village Roadshow Pictures
Warner Bros.
Diese soziale Kälte zeigt er nicht nur gegenüber Leuten die eine andere ethnische Zugehörigkeit haben, sondern auch in der Familie. Eine engere Bindung zu seinen Söhne ist nicht vorhanden, einzig seine Frau hat er vergöttert. Ihr zur Liebe besuchte er sogar regelmäßig die Kirche, obwohl er davon nicht viel hält. Seine Frau war sein Fixpunkt im Leben.

Nach ihrem Tod traten unerwartet drei Personen in sein Leben, die ihn ungewollt beeinflussten, der Pater Janovich (Christopher Carley), Thao (Bee Vang) und Thaos Schwester Sue (Ahney Her).

Der Pater gab seiner Frau vor ihrem Tod, dass Versprechen das er sich um Walt kümmert und ab und an nach ihm sieht. Dies macht er auch mit vollem Tatendrang, was Walt nicht weiter kümmert.

Eines Tages wird der junge Thao, der Walts Nachbar ist, von seinem Cousin in Gang-Machenschaften verwickelt. 

Da Thao bei seiner Aufnahmeaufgabe versagt und eigentlich nicht in die Gang möchte, wird er von den Mitglieder angegriffen, dies bekommt Walt mit und geht überraschend dazwischen.

Quelle: Kauf Blu-Ray-Disc;
Copyright: 2008
Village Roadshow Pictures
Warner Bros.
Aus Dank dafür und das Thao seinen Oldtimer (ein Gran Torino) klauen wollte, dies war die Aufgabe, soll er um die Ehre der Familie wieder herzustellen für Walt arbeiten und so seine Schuld sühnen.

Dadurch lernen sich Walt und Thao, sowie dessen Schwester immer besser kennen. Walt taut immer mehr auf und begibt sich sogar nun auf eine Familienfeier der gehassten Nachbarn.

Er hat sich zur Aufgabe gemacht Thao zu einem Mann heranzuziehen. Walt durchlebt eine wahre Metamorphose und lässt sich nun auch auf eine engere Bindung zu anderen Personen, als nur zu seiner Frau, ein.



Kritik
Für den ein oder anderen mag der Film zu zynisch und rassistisch dargestellt sein, aber er hat auch einige emotionale Momente. Der Film gipfelt im wahrsten Sinne in einem epischen Augenblick.

Es wird ein Mann gezeigt, der ein Leben lang eine rissige Bürde mit sich herum trägt, der von einer Epoche des Krieges, der sozialen Umstrukturierung und Niedergang der amerikanischen Industrie geprägt wurde.

Der voller Zorn und Wut ist, aber im Innersten trotz allem einen Funken Liebe trägt und der durch die richtigen Personen freigesetzt wird.

Clint Eastwood verkörpert den Mann mit der harten Schale seit jeher perfekt.

In Gran Torino sieht man, dass es auch einen weichen Kern gibt.

Ein absolut sehenwertes Drama.


Bewertung:





Autor: René Blaas 


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