Samstag, 3. Oktober 2015

Six Feet Under


Six Feet Under (Six Feet Under - Gestorben wird immer) 
Staffeln: 5 (je 12/13 Episoden)
Laufzeit: ca. 55 Min. pro Folge
FSK: ab 16
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2001-2005
Produktion: HBO Entertainment
created by: Alan Ball



"Why do you treat me like shit all the time, Brenda?"

"Because I've had a really fucked-up life and I need sarcasm to hide how ridiculously miserable I am!"

Claire Fisher
Quelle Kauf DVD; Copyright: Home Box Office, Inc
Six Feet Under ist eine der klassischen HBO-Drama-Serien und gehört in jede Serien-Bestenliste. Die Serie deckt verschiedene Genre ab, wie das Drama, die schwarze Komödie, den Coming-of-Age-Film und in manchen späteren Folgen auch den Thriller.

Handlung
Auf makabere, aber immer lebensnahe Weise erzählt die Serie die Geschichte der Familie Fisher, die in einer kalifornischen Stadt ein Bestattungsunternehmen betreibt. In der ersten Episode stirbt der Vater Nathaniael Fisher Sr. (Richard Jenkins), der das Unternehmen führt, bei einem Autounfall. Von nun an müssen die zwei erwachsenen Söhne Nathaniel Jr. (Peter Krause) und David (Michael C. Hall) das Unternehmen gemeinsam weiterführen.

Die Tochter Claire (Lauren Ambrose) steckt mitten in der Pubertät und fühlt sich als Außenseiter der Familie. Die Witwe Ruth (Frances Conroy) hat einen Liebhaber von dem der Gestorbene und die Familie nichts wusste

Nathaniel Jr. in seiner neuen Aufgabe als Bestatter
Quelle Kauf DVD; 
Copyright: Home Box Office, Inc
Mitten im routinierten Leben muss die Familie sich mit dem Tod des Vaters beschäftigen und sich umstellen um mit der neuen Situation klar zu kommen. In den einzelnen Episoden verfolgen wir die Arbeit der Fishers im Bestattungsunternehmen: 

Gestorbene Menschen müssen für die Bestattung zurecht gemacht und einbalsamiert werden, die Trauerfeier muss organisiert und geplant werden. Oft sieht man auf welch kuriosen Umständen sich die Todesfälle ereignen, mal sehr kurios, mal ruhig und emotional.

Des Weiteren erfährt man als Zuschauer alle persönlichen Problem der einzelnen Familienmitglieder: schwierige Beziehungen bei den Partnern, das Outing der eigenen Homosexualität, schulische Probleme, einen Weg in die Arbeitswelt finden, Krankheit oder Todesfälle und Trauer in der eigenen Familie.

Gerade der offene Umgang mit der Homosexualität ist wegweißend für das damalige amerikanische TV gewesen. Auch wird oft ein lockerer Umgang mit Drogen gezeigt, natürlich nicht ohne auch die Folgen davon zu zeigen.


David in seinen "Selbstgesprächen" mit einer Leiche
Quelle Kauf DVD; 
Copyright: Home Box Office, Inc
Inszenierung
Oft nutzen die Regisseure auch surreale Szenen, zum Beispiel wenn eine Leiche aufsteht und mit einer lebenden Person spricht. Dies verdeutlicht dem Zuschauer die Gefühle der Hauptpersonen, ihre inneren Gedankengänge werden nach außen getragen und durch die Dialoge offenbart.

Themen
Beispielslos behandelt Six Feet Under zahllosen Tabuthemen wie Tod, Trauer, Rassismus, psychische Erkrankungen, Drogensucht, Sex oder Homosexualität auf eine sehr einfühlsame, manchmal auch direkte Weise.

Immer wieder blitzt ein makaberer und sarkastischer Humor auf, der es schafft in der traurigen Rahmenhandlung ein Lächeln in das Gesicht des Zuschauers zu zaubern.





Emotionale Bindung
Die Serie bleibt in den 5 Staffeln durchweg spannend. Jede Episode ist wichtig für die Handlung. Im Verlauf der Geschichte lernt man die Familie Fisher immer mehr kennen.

Durch die persönlichen Ereignisse und Handlungen der einzelnen Personen ist man als Zuschauer der Familie sehr vertraut. Auf Grund der längeren Spielzeit gegenüber einem Spielfilm kann die Serie als Medium, besonders Six Feet Under, eine massive emotionale Charaktersierung aufbauen. So werden die Charaktere an den Zuschauer gebunden.

Ruth arbeitet vorübergehend als Floristin
Quelle Kauf DVD; 
Copyright: Home Box Office, Inc
Was zum Ende hin dem Zuschauer beim Zusehen passiert, ist ein schier emotionales Erlebnis, da die Serie eben auch Trauer innerhalb der eigenen Familie thematisiert, was eben nur konsequent ist.

Daher wird das allumfassende Thema Tod und Trauer nicht nur mit der Arbeit in einem Bestattungsunternehmen verbunden, sondern zieht auch in die Gefühle der Familie ein. Trotzdem bleibt die Serie im Gesamten nicht negativ, sie zeigt immer wieder die positiven Seiten des Lebens, auch gegen Ende.

Darsteller und Charaktere
Alle Darsteller spielen durch die Bank weg mehr als eindrucksvoll ihre Rollen. Allen voran Peter Krause, Michael C. Hall und Frances Conroy.

Peter Krause überzeugt durch seine realistische Darstellung des Nathaniel Jr., der in die Arbeit des Bestattungsunternehmens hereingezogen wird, obwohl er es nie wollte. Er durchlebt verschiedene schwierige Beziehungen und wird mit den Problemen des Alltags und des Lebens überhäuft.

Michael C. Hall spielt auf unglaubliche Weise den schüchternen homosexuellen David, der sich im Familienbusiness sehr gut auskennt. David hat eine Beziehung mit dem Polizisten Keith, mit dem er durch Höhen und Tiefen geht.

Frances Conroy spielt die Witwe, die sehr naiv aber warmherzig ist. Leider wächst der Abstand zu ihren Kindern, da sie selbst mit ihrem Leben nicht glücklich ist. 

Lauren Ambrose spielt die Tochter, die sich in der Welt noch zurecht finden muss. Sie wird von ihren Partnern oft enttäuscht und muss ihren Karriere-Weg noch finden.

In wiederkehrenden Nebenrollen sind James Cromwell, Lili Taylor, Ed O´RossMathew St. Patrick, Freddy Rodríguez, Rachel Griffiths, Richard Jenkins, Jeremy Sisto und Justina Machado  zu bewundern.

In Gastrollen sind u. a. Molly ParkerKathy Bates und Veronica Cartwright zu sehen.


James Cromwell als George Sibley
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Copyright: Home Box Office, Inc
Kritik
Nie nahm eine Serie den Zuschauer emotional so mit wie Six Feet Under. Noch nie hat ein Film oder eine Serie die Gefühlswelt der Zuschauer so durchgewühlt oder hervorgehoben wie diese Serie.

Six Feet Under zeigt das Leben, wie schön oder wie traurig es sein kann. Ob Liebe, Lachen, Hass, Wut, Trauer oder Einsamkeit, es werden alle Gefühle angesprochen. 

Für die meisten Zuschauer gilt das Serienende als das schönste und zugleich traurigste in der Geschichte des Fernsehens.



Das Ende schockiert, macht traurig, zeigt das Unmögliche, ist aber zugleich wunderschön und einzigartig inszeniert und regt sehr dazu an, über das eigene Leben und den Tod nachzudenken.

Keine einfache Serie, aber Eine, die es zu Sehen lohnt.



"The future is just a fucking concept that we use to avoid living today."


Bewertung





Autor: Marcel Hisge

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