Montag, 31. August 2015

OZ - Hölle hinter Gittern



Oz (OZ - Hölle hinter Gittern)
Staffeln: 6
Laufzeit: ca. 55 Min. pro Folge
FSK: ab 16
Produktionsland: USA 
Produktionsjahr: 1997-2003
Produktion: HBO Entertainment
created by: Tom Fontana 


"OZ – Die Oswald Maximum Security Penitentiary" 
Mit diesen Worten eröffnet der Insasse Augustus Hill (Harold Perrineau Jr.) jede Folge.

Dino Ortolani (Jon Seda) + 
Kareem Said (Eamonn Walker)
Quelle: Screenshot SKY Atlanic HD
Copyright:1997
Levinson / Fontana Company, 
Rysher Entertainment + HBO
Die von Tom Fontana erschaffene Serie OZ ist die erste qualitativ hochwertig produzierte Serie von amerikanischen PAY-TV Anbieter HBO.

Man kann und sollte sie als Pionier ansehen, da diese den Grundstein für andere Hits wie The Sopranos, The Wire, Band of Brothers oder Six Feet Under legte.

OZ war etwas völlig Neues auf dem damaligen amerikanischen TV-Markt, sie griff einige Tabuthemen auf, wie HIV, Homosexualität, Vergewaltigung, Gewalt, die Todesstrafe und dies sind nur ein paar.

Aber nicht nur dies, auch der Erzählstil, die Kameraarbeit war anders und fast schon revolutionär in dieser Zeit.  





Zum Inhalt:  (kann Spoiler enthalten)
Wie oben schon erwähnt spielt die Serie im Oswald Maximum Security Penitentiary. Der Direktor der Einrichtung ist Leo Glynn (Ernie Hudson). Tim McManus (Terry Kinney) leitet dort einen neugeschaffenen Zellentrakt, der allgemein auch „Emerald City“ genannt wird.

Diese Gefängnisabteilung unterscheidet sich in einem Punkt zu den restlichen. Hier steht die Rehabilitation der Gefangenen in Vordergrund. Interessant ist die Zusammensetzung der Belegung des Traktes, da diese aus verschiedenen Gruppen besteht.

Jefferson Keane (Leon)
Quelle: Screenshot SKY Atlanic HD
Copyright:1997
Levinson / Fontana Company, 

Rysher Entertainment + HBO
Zusammensetzung: Italiener, Iren, Latinos, Moslems, Afroamerikaner, die Aryan Brotherhood (Neonazis), Schwule und einer Gruppe die man als die „Anderen“ bezeichnet. 

Man kann sagen es spiegelt die amerikanische Bevölkerungsstruktur wider. Die Wärter und das Leitungspersonal der Strafanstalt kann man, als Staatsorgan sehen.

Dadurch entstehen Situationen, die man aus dem normalen Alltag kennt, was zu mehreren wunderbaren Storys führt.

Nicht desto trotz ist das Leben dort von Gewalt geprägt, was auch visuell genau aufgezeigt wird.






Kritik
Tom Fontana nutzte, die ihm gegebenen künstlerischen Freiheiten und greift, wie schon erwähnt, gesellschaftliche Tabuthemen auf, und zeigt diese unverblümt in Wort und Bild. Detailreiche Geschichten mit poetischen Aspekten, unerwartende Wendungen, einfach mitreißend.

Augustus Hill (Harold Perrineau Jr.)
in seiner Erzählerrolle
 Quelle: Screenshot SKY Atlanic HD
Copyright:1997
Levinson / Fontana Company, 

Rysher Entertainment + HBO
Die vom Cast gezeigten schauspielerischen Leistungen sind beeindruckend. Fast jeder brilliert in seiner Rolle.

Deswegen wundert man sich auch gar nicht, dass dort viele die man aus heutigen und früheren Serien und Filmen kennt, dort größere aber auch kleinere Rollen begleitet haben.

Ein paar Beispiele sind: Edie Falco (The Sopranos), Ernie Hudson (Ghostbusters), J.K. Simmons (Law & Order), Harold Perrineau (Matrix Reloaded, 28 Weeks Later), BD Wong + Christopher Meloni (Law + Order SVU), Adewale Akinnuoye-Agbaje (Lost), Judy Reyes (Scrubs), Seth Gilliam (The Wire, The Walking Dead), Lance Reddick, J.D. Williams, Domenick Lombardozzi, Method Man, Reg E. Cathey, John Doman (alle The Wire)

Die Serie ist nicht für jeden 08/15 TV-Konsumenten zu empfehlen, die an Formate wie CSI gewohnt sind.

Wer jedoch was Außergewöhnliches sucht und nicht scheu vor einen ungewöhnlichen Erzähl-, und Kamerastil ist, dem kann man diese Serie nur ans Herz legen.

Seht zu, wie ab diesem Zeitpunkt, der TV-Markt auf den Kopf gestellt wurde.


Bewertung:




Autor: René Blaas 




Wie Hitchcock das moderne Kino beeinflusste


Der Action- und Agentenfilm


"Die 39 Stufen"
Quelle: Kauf DVD
Copyright: 1935 Gaumont British Picture Corporation Ltd.
Alfred Hitchcock drehte Im Jahr 1935 den Film "Die 39 Stufen". Dieses Frühwerk zeigt eine rasante Hetzjagd eines verfolgten Paares. Sie geraten von einem Schauplatz zum Nächsten, von einer spannenden Situation in Weitere. Hitchcock nutzte erstmal sein oft genutztes Stilmittel, den "McGuffin". 

Das ist ein beliebiges Objekt, dass die Handlung voran treibt. Das kann ein Koffer sein, der irgendwohin gebracht werden muss, oder auch eine Person, die gefunden werden muss. 

Es wird nicht detailliert erklärt, man braucht einen Grund, einen Auslöser, der die Handlung ins Rollen bringt. Den McGuffin findet man auch heute noch sehr oft in Abenteuer- und Actionfilmen.

"Die 39 Stufen" bietet auch, zumindest damals noch innovativ, ein oft gesehenes "Klischee": Der Held wird angeschossen und durch einen in der Brusttasche versteckten Gegenstand gerettet. Die abgeschossene Pistolenkugel kann dadurch nicht eindringen. In dem Fall war es eine kleine Bibel.

Das Erzählmuster des Films wurde auch in Hitchcocks "Der Auslandskorrespondent", "Saboteure" und "Der unsichtbare Dritte" verwendet. Dieses Konzept kann man auch als Vorläufer der James Bond Filme sehen: Wechselnde Locations, rasante Handlung, viele spannende Gefahrensituationen und eine hübsche Frau, die den Helden unterstützt.


Der Thriller 

"Berüchtigt" aus dem Jahr 1946 bietet folgende, spannende Handlung: Ein Agent verliebt sich in eine Frau. Er muss sie dazu bringen, wieder zu ihrem ehemaligen Geliebten (Gegenspieler des Agenten) zurück zu kehren, um so an wichtige Informationen zu gelangen. Als der Gegenspieler dies mitbekommt, vergiftet er die Frau. Der Agent muss den Gegenspieler aufhalten und die Frau retten.

"Berüchtigt"
Quelle: Kauf DVD
Copyright: ABC, Inc.
Wenn man "Mission Impossible 2" gesehen hat, wird man die Story kennen. Das wurde genauso übernommen. Sogar eine wichtige Szene, die auf einer Pferderennbahn spielt, gibt es auch so in "Mission Impossible 2".

Ebenso "Das Fenster zum Hof" wird oft neu verfilmt oder als Ideengeber benutzt. Eine Neuverfilmung ist z. B. 

der Film "Disturbia". Auch eine Folge der Simpsons nimmt die Handlung und setzt sie für sich ein.

Alfred Hitchcock's "Eine Dame verschwindet" von 1938 handelt von einer Frau die während einer Zugfahrt durch mysteriöse Umstände verschwindet.

Ihre Freundin begibt sich auf die Suche. Alles spielt sich ab, während der Zug fährt. Ein Thriller der auf begrenztem Raum große Spannung aufbaut.




Die Geschichte klingt allzu vertraut, wenn man z.B. "Flightplan" mit Jodie Foster gesehen hat. Dort wird die Handlung in ein Passagierflugzeug verlegt. Der Film schafft es aber nicht die Spannung des Original-Films durchweg aufrecht zu erhalten.


Der Horrorfilm / Der Slasher

Hitchcock drehte 1960 "Psycho". Damals ging er ein großes Risiko ein und drehte diesen Film, der eine, für damalige Verhältnisse, sehr gewagte und äußerst gruselige und erschreckende Handlung aufwies. Auch waren ähnliche Geschichten sonst üblicherweise nur in B-Movies zu bewundern.

"Psycho"
Quelle: Kauf DVD
Copyright: 1960 Shamley Productions, Inc. 

Renewed by Universal Studios
Aus einem Risiko wurde ein sensationeller Erfolg beim Publikum und bei den Kritikern. 

Bis heute hat sich die Duschszene inklusive der passenden Filmmusik in die Köpfe der Leute festgesetzt.

Es gab Fortsetzungen und weitere Variationen der Geschichte, wie z.B. Texas Chainsaw Massacre. Viele sehen in "Psycho" den Beginn des Slasherfilms, der mit Filmen wie Halloween, Freitag, der 13. und Scream bekannt wurde.








Der Tierhorrorfilm
 
"Die Vögel"
Quelle: Kauf DVD
Copyright: 1963 Alfred Hitchcock Productions, Inc.
Renewed 1991 Universal Studios
Als 1963 "Die Vögel" in die Kinos kam, ahnte das Publikum noch nicht was auf sie zukommt. Gewöhnliche Vögel werden zu Bestien und attackieren wahllos Menschen. 

Es folgten ähnlich gelagerte Produktionen. Spätestens als 1975 "Der weiße Hai" von Steven Spielberg herauskam, boomte das Genre und es kamen zu unzähligen Nachahmungen. 

"Die Vögel" nahm die Vorreiterstellung ein und konnte so den Weg für weitere Filme des Tierhorrorfilms ebnen.












Fazit 

Es ist eindeutig, dass Alfred Hitchcock den modernen Film maßgeblich beeinflusst hat und ohne seine Filme die heutige Filmwelt ganz anders aussehen würde.

Er hat 53 Filme in einem Zeitraum von 51 Jahren unter seiner Regie gedreht.

Dieser Beitrag stellt nur einen kleinen Teil aus Hitchcock´s Schaffen dar.



Autor: Marcel Hisge



Sonntag, 30. August 2015

Schon gewusst? - Teil III




Amazon, Facebook und Google, allesamt sehr bekannte Firmen die wohl jedermann kennt.

Szene aus Staffel 3 von "The Walking Dead"
vor einem ACME Truck
Quelle: Screenshot Kauf Blu-Ray The Walking Dead
Copyright: 
American Movie Classics (AMC),  
Circle of Confusion, Valhalla Motion Pictures
Aber SCHON GEWUSST, dass es eine Firma 
die eigentlich auch jeder kennt, in Wirklichkeit 
gar nicht existiert?

Welches Unternehmen kann das schon sein? Genau! Es handelt sich um ACME.

ACME ist ein fiktives Unternehmen, dass hauptsächlich durch die Cartoons von Warner Brothers und Disney bekannt wurde.

Jedoch findet man ACME in so manchen Filmen wie, 
J.F.K. – Tatort Dalles, Last Action Hero oder der Serie 
The Walking Dead wieder, um nur ein paar zu nennen.






ACME wird als Backronym für "A Company that Manufactures/Makes Everything" oder auch 
"American Company that Manufactures/Makes Everything" interpretiert.




Autor: René Blaas



Samstag, 29. August 2015

Collateral


Collateral
Lauflänge: 120 Minuten
Freigabe: FSK 16
Produktionsjahr: 2004
Produktionsland: USA
Regie: Michael Mann
Drehbuch: Stuart Beattie

Vincent, ein eiskalter Killer und Profi
Quelle: Kauf-DVD; Copyright: 2005 Paramount Pictures
"Die meisten Menschen, sagen wir mal in zehn Jahren, werden immer noch denselben Job machen, im selben Haus wohnen. Nur um sich sicher zu fühlen. Sie werden nie etwas Anderes tun. Zehn Jahre, Wahnsinn. Man du hast keine Ahnung was in zehn Minuten passieren wird, oder?"

Collateral erzählt die Geschichte von Max (gespielt von Jamie Foxx), einem gewöhnlichen Taxifahrer, der seit 12 Jahren sein Geld mit dem Taxi fahren in Los Angeles verdient.

Er spart das Geld für seinen Traum irgendwann selbst ein eigenes Fahr-Unternehmen mit einer Limousine zu eröffnen. Als eines abends, während der Nachtschicht, ein unscheinbarer älterer Mann einsteigt, erlebt Max eine Nacht, die er nie vergessen wird...


Handlung und Kritik (enthält Spoiler)
Max, ein normaler Taxi-Fahrer mit einem Traum
Quelle: Kauf-DVD; Copyright: 2005 Paramount Pictures
Max ist ein ganz normaler Mensch, ein Arbeiter, er verdient gewöhnliches Geld um zu leben. Er hat schon sehr lange einen Traum. Die Verwirklichung scheint noch in weiter Ferne zu liegen.

Seinen Job versucht er so gut wie möglich zu machen. Er kennt die Stadt und seine Straßen auswendig, kennt die Strecken und den Verkehr und wie lange man von A nach B braucht. Max bekommt Chancen, die er nicht auf den ersten Blick wahrnimmt.

Vincent (Tom Cruise mit grauem Haar) ist der Mann, der in das Taxi einsteigt. Er tötet Menschen, wenn er dazu beauftragt wird. Das ist sein Beruf und darin ist er ein Profi. Vincent hat den Auftrag 5 Zeugen und Anwälte usw. zu beseitigen. Max muss ihn zu den Personen fahren, gegen seinen Willen, da er beim ersten Halt den Mord bemerkt: Ihm fällt eine Leiche auf das Autodach.

Der Film bietet spannende Unterhaltung, feines Thriller-Kino mit einer leichten Prise Charakterdrama. Die Handlung spielt in einer Nacht. Die Szenen überzeugen durch stilvolle Nachtaufnahmen von L. A. (oft auch aus der Luft gefilmt) und einen passenden Soundtrack.

Action gibt es wenig, die wird aber immer passend in die Geschichte eingebaut und ist nie übertrieben, sondern realistisch. Die Spannung bleibt den ganzen Film über erhalten. Zeit zum Luftholen gibt es während den Taxi Fahrten.

Es gibt auch eine wunderschöne Szene, während der Fahrt, an einer roten Ampel überquert ein Kojote die Straße, mitten in Los Angeles. Melancholische Musik, die stilvollen Bilder und die verwundertet Blicke der zwei Akteure machen die Szene besonders.

Vincent erinnert Max an seine Träume und ermutigt ihn
Quelle: Kauf-DVD; Copyright: 2005 Paramount Pictures
In Gesprächen über das Leben, die Vergangenheit und die Zukunft, lernen wir etwas mehr über die zwei unterschiedlichen Charaktere. Die zwei Schauspieler agieren gut mit- und gegeneinander. 

Tom Cruise spielt nicht wie sonst üblich den charismatischen Helden sondern einen, oberflächlich gesehen, kalten und beinharten Killer. Wenn man zwischen den Zeilen liest, entdeckt man in Vincent eine gewisse Moral. 

Er tötet nicht wahllos Menschen und hat auch seine guten Seiten, er tötet Menschen nur im Auftrag, er wird dafür bezahlt. In den Gesprächen zwischen Vincent und Max versucht Vincent stetig Max zu Taten zu bewegen, aus seinem Leben etwas zu machen, seinen Traum zu verwirklichen. Dabei kommt Max immer mehr aus sich raus, versucht zu flüchten und aus der Situation raus zu kommen.

Als Max gegen seinen Willen Daten beschaffen soll (da Max Vincent´s Aktenkoffer mit den Daten bei einer missglückten Flucht weg geschmissen hat) und sich als Vincent ausgeben muss (Vincent trifft sich nicht mit seinen Auftraggebern, aus Prinzip und zur Sicherheit) agiert er erst zögerlich, aber er beginnt sein Selbstbewusstsein auf zubauen und bekommt so die Daten und auch lebend wieder aus der Situation heraus.

Am Ende, als nur noch eine Zielperson übrig ist, verursacht Max absichtlich einen Unfall mit seinem Taxi. Beide sind unverletzt, Vincent flüchtet. Max entdeckt, dass die letzte Zielperson eine lieb gewonnene Kundin ist, die er vorher kennen lernte. Sie gab ihm eine Visitenkarte. 

Zu Fuß begibt er sich zu dem Gebäude, in dem sie arbeitet. Max ruft sie an um sie zu warnen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bevor Vincent sie töten kann.

Max muss aus sich rauskommen, Alles geben und darum kämpfen eine unschuldige Person zu beschützen.

Michael Mann hat hier einen spannenden realistischen und stilvollen Film geschaffen. An Heat und Insider kommt der Film nicht heran, was auch nicht leicht ist, dennoch können wir diesen Film jeden empfehlen, der spannendes Kino sucht. Beinharte Actionfans werden vielleicht enttäuscht oder auch überrascht sein, dass ein guter Film nicht nonstop Action benötigt.

Unsere volle Empfehlung.

"Hey Max. Ein Kerl steigt in die U-Bahn, hier in LA, und stirbt. Glaubst du, dass das irgend jemand mitkriegt ?"


Bewertung:







Autor: Marcel Hisge


Quelle der Informationen: Wikipedia.org

Freitag, 28. August 2015

Schon gewusst? - TEIL II



Wir alle kennen den liebenswerten Paketzusteller Douglas Heffernan (Kevin James), aus der bekannten Comedyserie „The King of Queens“

Doug (Kevin James), Spence (Patton Oswald)
und Danny (Gary Valentine) unterwegs
Quelle: Screenshot Kauf DVD The King of Quenns
Copyright:
Columbia TriStar Television 

Sony Pictures Television
CBS Paramount Network Television
Genauso wie seine Ehefrau Carrie Heffernan (Leah Remini), sein Schwiegervater Arthur Spooner (Jerry Stiller), sowie seine Kumpels Spence Olchin (Patton Oswald), Deacon Palmer (Victor Williams) und sein Cousin Danny Heffernan (Gary Valentine).

Aber SCHON GEWUSST, dass Kevin James und Gary Valentine auch im richtigen Leben miteinander verwandt sind? Die beiden Schauspieler sind nämlich Halbbrüder.

Des weiteren ist noch zu erwähnen, dass Spence Mutter Veronica Olchin (Anne Meara; verstorben 2015), mit der Arthur Spooner zwischendurch eine „Beziehung“ hatte, in der Realität mit Jerry Stiller verheiratet war.







Donnerstag, 27. August 2015

Es war einmal in Amerika


Once upon a Time in America (Es war einmal in Amerika)
Lauflänge: 229 Minuten (Extended director´s cut: 251 Minuten)
Freigabe: FSK 16
Produktionsjahr: 1984
Produktionsland: Italien, USA
Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Leonardo Benvenuti, Piero De Bernardi,
Enrico Medioli, Franco Arcalli, 
Franco Ferrini, Sergio Leone


Noodles und seine Freunde auf Beutejagd
Quelle: Kauf DVD, Copyright: Regeny Entertainment (USA)
"Du wirst den Gestank der Straße nicht los. Das ist dein Problem."
"Ich mag den Gestank der Straße. Ich rieche ihn gern. Wenn ich ihn einatme, fühl ich mich wohler. Er steht mir auch gut."


Entstehungsgeschichte
In den 1960er Jahren erschien die Dollar-Trilogie mit Clint Eastwood und startete den großen Feldzug der Italo-Western oder auch abwertender als Spaghetti-Western bekannt.

Sergio Leone gab dem Western einen neuen Stil, raue Antihelden, die meist genauso schlechte Sitten hatten wie ihre Gegner.

Leone setzte seine Karriere mit dem Epos und dem Beginn seiner Amerika-Trilogie mit "Once upon a time in the West (Spiel mit das Lied vom Tod)" fort. Es folgt "Todesmelodie", der kein großes Publikum fand.

Als nächstes bereitete Sergio Leone sein Meisterwerk "Once upon a Time in America" vor. Von einem Roman begeistert, wessen Rechte er nicht bekommen konnte, lies er selbst ein Drehbuch verfassen.

Die Arbeiten dazu sollten viele Jahre andauern bis Leone sein OK dazu gab. Ebenso suchte Leone verzweifelt einen Produzenten und Geldgeber, der bereit dazu war, das umfangreiche Script zu finanzieren...

Bis es dazu kam hatte Leone sich den ganzen Film in seiner Vorstellung bereits visualisiert. Er konnte zu jeder Szene sagen, wie sie auszusehen hatte. Einmal sagte er zu einem seiner Writer, eine Person aus dem Drehbuch müsste in einer Szene noch 30 Sekunden sprechen. Die Person sollte, während sie von A nach B lief, sprechen. Leone konnte jede kleinste Szene aus seinen Gedanken heraus genau erklären und auch selbst darstellen.


Verschiedene Schnittfassungen
Once upon a Time in America erschien 1984 in den Kinos. Der Film wurde kein Erfolg beim Publikum, aufgrund der komplexen Erzählstruktur und der gigantischen Lauflänge von über dreieinhalb Stunden. In den USA wurde er aufgrund dessen auf 2 Stunden runter gekürzt und in eine chronologisch richtige Reihenfolge gebracht, was den Film seine ganze Bedeutung und Atmosphäre raubte. Ein Erfolg kam nicht zustande.

2012 gab Martin Scorsese die Restaurierung inkl. zusätzlicher Szenen in Auftrag, die auch Leone optimal für den Film fand und eigentlich all diese Szenen wichtig für die Story hielt. Der Film bietet nun eine Gesamt-Lauflänge von 250 Minuten. Die neu eingefügten Szenen bieten u. A. einen intimeren Einblick in Noddles Liebe zu Deborah.


Der Regisseur: Sergio Leone

Sergio Leone (rechts) erklärt die Szene am Set
Quelle: Kauf DVD, Copyright: Warner Bros.
Sergio Leone gehört für mich zu den bedeutsamsten Regisseuren aller Zeiten. Sein Stil ist unvergleichlich. Seine Filme bieten eine besondere Bildästhetik, weite Totalen und Close-Ups, langsame Erzählweise. 

Er kreiert die Geschichten mit einer besonderen Bildersprache und benötigt keine hektischen und schnellen Schnitte.Mit aller Zeit der Welt und der nötigen Feinfühligkeit kreiert er ein zeitloses Kino-Erlebnis. 

Angefangen von "Für eine Handvoll Dollar" bis hin zu "Es war einmal in Amerika" besitzen alle Filme einen besonderen Platz in der Geschichte des Films.

In seinen Filmen spielten bekannte Darsteller wie Clint Eastwood, Eli Wallach, Lee van Cleef, Henry Fonda, Claudia Cardinale, Charles Bronson, Robert de Niro und James Woods.


Leone verstarb, zu früh im Alter von 60 Jahren, 5 Jahre nach dem Erscheinen des Films an einem Herzinfarkt. Er drehte 7 Filme unter seiner Regie. Dies sollte sein letzter Film bleiben.


Handlung und Kritik (enthält Spoiler)
Once upon a Time ist ein in drei verschiedenen Zeit-Ebenen spielendes Epos über Freundschaft und Verrat. Der Film dauert mehr als 4 Stunden (Extended Director´s Cut) und wird zwischen den Zeit-Ebenen hin und her wechseln. Er beginnt im Jahre 1933. Noodles (Robert de niro) wird von Auftragskillern gesucht. Es beginnt ein monotones Telefonklingeln. Er flüchtet aus einer Opiumhöhle.

Noodles erfährt, dass seine Freunde in einem Raubüberfall getötet wurden. Die Szene wechselt in die Vergangenheit. Man sieht Noodles wie er den Telefonhörer abnimmt. Wunderbar wurde hier mit Geräuschen gearbeitet. Das minutenlange Telefonklingeln zeigt Noodles Gewissen auf, man sieht was es mit dem Telefonklingeln auf sich hat: Ein wichtiges Telefonat aus der Vergangenheit. Man wird später noch erfahren, was es damit auf sich hat.

Noodles kehr nach Jahren zurück 
und besucht einen Freund
Quelle: Kauf DVD, Copyright: Regeny Entertainment (USA)
Noodles taucht für 35 Jahre unter, mit dem Wissen, dass seine Freunde tot sind. Er kehrt im Jahr 1968 wieder nach New York zurück und besucht bekannte Orte aus seiner Vergangenheit auf. Er erinnert sich an seine Jugend im Jahr 1920, wie er seine Freunde, besonders Max, kennen lernte, ebenso wie seine Freundin Deborah.

Die Bande aus Jugendliche angeführt von Noodles und Max verdienen ihr Geld mit Diebstählen und Gaunereien. Sie beteiligen sich auch am Alkoholschmuggel, indem sie die Ware aus dem Meer fischen, die dort vorher versenkt wurde.

Als sie mit einer gegnerischen Bande zusammentreffen wird einer ihrer Freunde erschossen. Noodles nimmt blutige Rache. Er wird verhaftet und muss eine 12jährige Haftstrafe absitzen.

Nach der Haft im Jahre 1932 wird er wieder in die Bande aufgenommen. Im größeren Stil schmuggeln sie Alkohol und rauben Banken und Juweliere aus.

Die Bande verdient sich damit mittlerweile genug Geld für eine luxuriöses Leben. In 2 Nebenrollen als Auftraggeber sieht man Burt Young (bekannt aus Rocky) und Joe Pesci (bekannt aus GoodFellas, Casino, Kevin allein zu Haus und Lethal Weapon ab Teil 2).

Als Noodles ahnt, dass Max mit dem nächsten Raub, sich und alle Beteiligte mit dem Leben gefährden könnte, entscheidet er sich Max vor dem Tod zu schützen. Er macht einen Anruf bei der Polizei und verrät seinen besten Freund.

Im Jahr 1968 bekommt Noodles einen Brief und Geld für einen Auftrag. Er geht diesen Indizien nach und trifft einen alten Bekannten...

Intelligente Zeitübergänge
Die Übergänge in die anderen Zeit-Ebenen sind mit intelligenten Kamera- und Schnitttechniken inszeniert. Z.B. als Noodles im Jahr 1933 ins Exil flüchtet, kauft er am Bahnhof ein Ticket "egal wohin", geht zu einer Wand, die Kamera geht mit. Schnitt. Die Wand sieht anders aus, er entfernt sich wieder davon und ist 35 Jahre älter.

Noch schöner ist der Übergang aus dem Jahre 1968 in seine Jugend, als er seinen alten Freund besucht, schaut er sich um. Auf der Toillete ist ein Guckloch in einen anderen Raum. Er schaut rein, als alter Mann. Schnitt. Die Kamera schaut ebenfalls durch das Loch und sieht die junge Deborah tanzen, während der wundervolle "Deborahs Theme" von Morricone läuft. Das ist intelligente Filmmontage, mit einfachsten Mitteln reisen wir durch die Zeit, so als ob Noodles oder auch wir als Zuschauer in das Loch in die Vergangenheit schauen und Deborah beim tanzen beobachten. Das ist Filmkunst, Filmmagie!

James Woods spielt in der Szene Alle an die Wand
Quelle: Kauf DVD, Copyright: Regeny Entertainment (USA)
Die Schauspieler
Robert de Niro spielt Noodles oft sehr zurückhaltend, aber in den entsprechenden Szenen kommt er aus sich raus, agiert getrieben von Gier und Verlangen. Er verkörpert seinen Charakter passend in jeder Situation.

Ebenso begeistert James Woods als führendes Bandenmitglied Max. Seinen großes Moment hat er als er mit der Bande über einen geplanten Raubüberfall diskutiert. Ständig wird er von seiner Freundin unterbrochen, bis er laut wird und sich nicht mehr beherrschen kann.

Als junge Deborah ist Jennifer Connelly (A beautiful Mind, Requiem for a Dream) zu sehen.



Die dunkle Persönlichkeit Noodle´s
Zwei Szenen lassen Noodles in einem anderen Licht erscheinen und sind auch nicht leicht zu verdauen. In der ersten Szene rauben Noodles und seine Leute ein Juwelier aus. Noodles kümmert sich um eine Angestellte, er will sie ruhig halten. Langsam fängt er an sie zu bedrängen. Er vergewaltigt sie während die anderen Bandenmitglieder die Beute rauben.

In der zweiten Szene trifft er Deborah wieder. Er führt sie zum Essen aus. Sie haben einen schönen Abend. Als sie mit der Limousine wieder zurück fahren, versucht Noodles zärtlich zu Deborah zu sein. Er steigert sich immer mehr rein bis er sie schließlich vergewaltigt. Im Gegensatz zur Angestellten aus der erstgenannten Szene wehrt sich Deborah massiv, sie hat aber keine Chance ihn zu stoppen. Erst als der Fahrer die Limousine stoppt und die hintere Tür öffnet hört Noodles auf und steigt aus dem Fahrzeug.

Diese Szenen zeigen dem Zuschauer, dass Noodles offensichtlich von seiner sexuellen Gier getrieben ist, die er in den vielen Jahren für Deborah anwachsen lies. Er ist von ihr besessen, was man auch in einer der neuen Szenen sieht. Noodles trifft sich mit einer Prostituierten und nennt sie Deborah.

Inszenierung
Once upon a Time in America ist detailliert und umfangreich ausgestattet. Er zeigt New York in den verschiedenen Jahren, als wären sie dort gedreht. Auch der ganze Film wirkt klassischer und vielleicht altmodischer (nicht im negativen Sinn) als man im Blockbuster-bestückten Jahr 1984 erwartet hätte. Der Film lässt sich in jeder Szene viel Zeit für Erklärungen, die auch oft ohne Dialoge auskommen. In atmosphärischen Bildern folgen wir dem Protagonisten in die verschiedenen Zeit-Ebenen.  

Der Film scheut sich nicht vor Langsamkeit, die aber die Geschichte umso besser entfalten lässt. Passend dazu ist der ruhige, atmosphärische und romantische Soundtrack vom meisterhaften Komponisten Ennio Morricone, einer seiner besten Werke.

Man braucht viel Geduld für dieses Epos. Die 4 Stunden sind aber voll gepackt mit schönen Momenten aus Freundschaft und Liebe, aber auch unschönen wie Verrat, Mord und Vergewaltigung. Eine perfekte Regie von Sergio Leone, wundervolle Musik von Ennio Morricone und unglaubliche Darsteller wie Robert de Niro und James Woods machen den Film zu einem Meisterwerk der Filmgeschichte.

"Ich habe dir dein Leben geraubt. Ich habe an deiner Stelle gelebt. Ich habe dir alles weggenommen. Ich habe dein Geld genommen. Ich habe deine Frau genommen. Und 35 Jahre Gewissensbisse habe ich dir gelassen wegen meines Todes. Also, warum schießt du nicht?"



Bewertung:





Autor: Marcel Hisge

Quelle der Informationen: Wikipedia.org

Es war einmal in Amerika


Once upon a Time in America (Es war einmal in Amerika)
Lauflänge: 229 Minuten (Extended director´s cut: 251 Minuten)
Produktionsjahr: 1984
Produktionsland: Italien, USA
Director: Sergio Leone
Writer: 
Leonardo Benvenuti, 
Piero De Bernardi,
Enrico Medioli, Franco Arcalli, 
Franco Ferrini, Sergio Leone

Noodles und seine Freunde auf Beutejagd
Quelle: Kauf DVD, Copyright: Regeny Entertainment (USA)
"Du wirst den Gestank der Straße nicht los. Das ist dein Problem."
"Ich mag den Gestank der Straße. Ich rieche ihn gern. Wenn ich ihn einatme, fühl ich mich wohler. Er steht mir auch gut."



"Ich habe dir dein Leben geraubt. Ich habe an deiner Stelle gelebt. Ich habe dir alles weggenommen. Ich habe dein Geld genommen. Ich habe deine Frau genommen. Und 35 Jahre Gewissensbisse habe ich dir gelassen wegen meines Todes. Also, warum schießt du nicht?"


Mittwoch, 26. August 2015

Schon gewusst? - TEIL I


Leute die in den 80ern groß geworden und mit dem damaligen Kinderprogramm vertraut sind, kennen bestimmt die beliebte Animeserie Saber Rider and the Starsherrifs.

Ben Stone (Michael Moriarty) und  
Paul Robinette (Richard Brooks) im Gerichtssaal
Quelle: Screenshot 13th Street HD
Copyright: NBCUniversal
Aber SCHON GEWUSST, dass der Synchronsprecher von Saber Rider (Ekkehardt Belle) auch das berühmte Intro von Law & Order gesprochen hat, sowie dem Staatsanwalt Benjamin Stone (Michael Moriarty) seine Stimme lieh?













Autor: René Blaas

Neue Rubrik gestartet!


Ab heute dem 26.08.2015 ist unsere neue Rubrik - SCHON GEWUSST? - gestartet.
Dort findet ihr in kleinen Artikeln Facts zu Filmen und Serien, die man eventuell noch gar nicht wusste.


Wir wünschen viel Spaß!


Euer KBM-Team




Montag, 24. August 2015

Gomorrha – Die Serie



Gomorra (Gomorrha – Die Serie)
Staffeln: 1 (bis dato 12 Folgen)
Laufzeit: ca. 55 Min pro Folge
FSK: ab 12 
Produktionsland: Italien 
Produktionsjahr: 2014-????
Produktion: Sky, La7, Fandango
created by: Roberto Saviano (Buchvorlage), Salvatore Esposito, Marco D'Amore, Fortunato Cerlino 

Don Pietro Savastano: "Ich wäre gerne dabei gewesen um zu sehen, wie sich das Arschloch in die Hosen kackt. Hoffentlich kapiert er, dass er sich ab jetzt raus halten soll." Ciro di Marzio: "Und wenn er es nicht kapiert?" Don Pietro Savastano: "Dann werden wir ihm noch einmal erklären, dass ich hier die Regeln mache, nicht Salvatore Conte."

Ciro + Genny in ihrem Viertel
Quelle: Screenshot SKY Atlanic HD
Copyright:2014 Cattleya, Fandango & SKY
Gomorrha – Die Serie ist die TV-Adaption des gleichnamigen Romans von Roberto Saviano, sowie des 2008 produzierten Spielfilms.

Hauptschauplatz der Geschichte ist der Stadtteil Scampia in Neapel/ Italien. Die dort herrschende Mafia-Familie (in Neapel Camorra) ist der Savastano Clan.

Die zentralen Figuren der Serie bilden Don Pietro Savastano (Fortunato Cerlino), Ciro di Marzio (Marco D’Amore), Imma Savastano (Maria Pia Calzone) sowie Genny Savastano (Salvatore Esposito)






Zum Inhalt: (kann Spoiler enthalten) 
Ciro ist ein Soldat des Savastano-Clans, er erledigt oft die Drecksarbeit für Don Pietro Salvastano. Anfangs nachdenklich darüber ob dieser Lebensstil für sich und seine Familie noch das Richtige ist und er kurz davor ist auszusteigen, wird sein Ziehvater und Mentor Attilio getötet.
Ciro di Marzio
Quelle: Screenshot SKY Atlanic HD
Copyright:2014 Cattleya, Fandango & SKY

Wenig später wird der „Pate“ inhaftiert und Ciro versucht die neue Situation für sich zu nutzen und über den legitimen Nachfolger Genny Savastano im Hintergrund die Fäden zu ziehen. 

Imma Savastano, die Ehefrau des in Haft sitzenden Clanoberhaupts, bemerkt dies und es entbrennt ein Mafia interner Machtkampf. 


Kritik 
Viele vergleichen die Serie mit den Sopranos, wer dies macht könnte eventuell enttäuscht werden.

Wo bei den Sopranos noch größtenteils die Mafia-Mentalität in einem romantischen Licht erscheint und oft durch den ein oder anderen Lacher begeistert, so gegensätzlich ist die Serie Gomorrha.

Es wird ein realistisch wirkender Einblick in die Welt der Camorra in Neapel gezeigt. Kalt, hart und brutal, so zeichnet sich die Darstellung der Serie ab. Was aber dazu führt, dass es die Serie an sich interessant macht.

Anfangs wirkt die Serie vom Erzählstil her langsam und träge, aber von Folge zu Folge wird sie einen mehr begeistern, da der Handlungsbogen sich stets erweitert und Folgen komplexer werden.

Des weiteren brilliert die Serie bei den Drehorten, da die Aufnahmen wirklich in den Problemvierteln von Neapel gedreht wurden.

Bewertung:
 




Autor: René Blaas