Sonntag, 18. Oktober 2015

Terror in der Oper


Opera (Terror in der Oper)
Lauflänge: 107 Minuten
Freigabe: FSK 16 (früher ab 18/indiziert)
Produktionsjahr: 1988
Produktionsland: Italien
Regie:  Dario Argento
Drehbuch: Franco Ferrini, Dario Argento

Sie kann die Augen nicht schließen
Quelle: Kauf DVD; Copyright: Arrow Films
Marco: "I think it's unwise to use movies as a guide for reality. Don't you Inspector?"
Inspector: "Depends what you mean by reality."

Dario Argento ist ein italienischer Regisseur, der für seine visuell anspruchsvolle Inszenierung seiner Filme bekannt ist. Hautsächlich dreht er Filme aus dem Subgenre Giallo.

Der Giallo ist in Italien eine spezielles Genre, eine Mischung aus Krimi und Slasher, in dem meist nur die Hände (inkl. schwarzer Handschuhe) des Killers zu sehen sind und man lange nicht weiß, wer er ist. Der Zuschauer verfolgt den Protagonisten bei den Ermittlungen, ebenso wie dem Killer bei seinen Morden.

Opera ist Argento´s letzter richtig großer Film nach seinen Hauptwerken wie Suspiria, Inferno und Tenebrae, also groß in seiner Inszenierung. Hier wird visuell einiges geboten, was den Film von anderen Slasher-Filmen wie z. B. Freitag, der 13. abhebt. Argento schafft eine düstere Atmosphäre und sorgt mit unglaublichen Kameraeinstellungen für Erstaunen.



Handlung
Betty muss dem Mörder zusehen
Quelle: Kauf DVD; Copyright: Arrow Films
Betty, eine Sopranistin, bekommt durch Zufall die Chance den Hauptpart in der Opern-Aufführung McBeth zu singen. In der Premierennacht geschieht ein Mord. Als der Killer in der Nacht erneut auftaucht, bringt er Betty in seine Gewalt.

Er fesselt sie und bringt an ihren unteren Augenliedern Nadeln an, so dass sie die Augen geöffnet halten muss um sich nicht zu verletzen. Der Killer bringt sein nächstes Opfer direkt vor ihren Augen um. Wer ist der Killer und warum muss Betty ihm zu sehen?

Der unbekannte Killer lässt Betty anschließend frei und flieht. Sie ist panisch vor Angst und weiß nicht, wann der Killer erneut zu schlägt...

Inszenierung
Opera bietet einiges an visuellen Besonderheiten. Oft wird die subjektive Kamera eingesetzt, d. h. man sieht die entsprechende Szene aus der Sicht einer bestimmten Person. Auch gibt es viele schöne Kamerafahrten die mit Hilfe von Dollys oder Kränen zu Stande kommen. Gerade Backstage in der Oper ist immer was los. Viele Menschen organisieren die Aufführung während die Kamera durch die Szene fährt.


Der Schuss durch den Türspion
Quelle: Kauf DVD; Copyright: Arrow Films
Hier wurde noch nichts digital mit Hilfe von Computern erstellt. Alles wurde mit echten Kameras auf Film gedreht. 

Es gibt z. B. auch eine ganz tolle Einstellung als der Killer durch den Türspion mit der Pistole schießt und einer Frau direkt ins Auge trifft. Dies wurde auf besondere Weise gefilmt: Die Kamera zeigt die Pistolenkugel wie sie durch die Tür hindurch saust um dann in der nächsten Einstellung weiter in Zeitlupe durch den Kopf des Opfers hindurch fliegt.

Der Zuschauer nimmt immer die Position ein, in der sich Betty während der Morde befindet. Man ist ebenso wie sie "gezwungen" dem Killer bei seinen Taten zuzusehen. Manchmal gibt es auch sehr makabere Szenen, in dem der Horror und die Komik kurzzeitig vereint werden. In den Morden ertönen meist Heavy Metal-Songs, die sehr an Iron Maiden erinnert, während, auf Grund der Handlung, in vielen Szenen sonst klassische Musik gespielt wird.

Am Ende gibt es auch, als die Raben im Saal freigelassen werden, viele spezielle Kamerafahrten, die aus der Sicht der Raben gefilmt sind. Oft fragt man sich: "Wie haben die es gemacht?"

Dario Argento hatte, zumindest damals noch, ein feines Händchen für eine visuell sehr anspruchsvolle Inszenierung und verwendete oft Kamerafahrten, die immer schön anzusehen sind.


Flug durch den Saal, aus Sicht des Raben
Quelle: Kauf DVD; Copyright: Arrow Films
In Opera wird einiges von seinem Können als Regisseur gezeigt. Es gibt hier so viele schöne Kameraeinstellungen, die diesen Horrorfilm besonders machen.

Freigabe
Der Film war seit 1990 in Deutschland indiziert und nur ab 18 Jahren erhältlich. Dieses Jahr wurde er vom Index gestrichen und ist nun, nach einer erneuten Prüfung, ab 16 Jahren frei erhältlich.

Ob diese Entscheidung richtig ist kann man in Frage stellen, da der Film mit blutigen Szenen nicht geizt , auch wenn vielleicht nie sehr viel explizit zu sehen ist. Das macht der Film auch sehr gut, man sieht viel Blut und die Morde sind nie
harmlos oder dergleichen. Dennoch verkommt der Film
nie zu einem reinen Splatter-Film.

Fazit
Eine Empfehlung unsererseits für Alle die mal den italienischen Giallo antesten wollen oder mal einen besonderen Horrorfilm, bezüglich der Kameraarbeit, sehen möchten.


Bewertung






Autor: Marcel Hisge



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