Dienstag, 13. Oktober 2015

Rosemary´s Baby


Rosemary´s Baby
Lauflänge: 131 Minuten
Freigabe: FSK 16
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1968
Regie: Roman Polanski
Drehbuch: Roman Polanski


"Ich würde mir die Beine festbinden lassen, falls Sie Krämpfe bekommen sollten."

Rosemary nach ihrem Alptraum
Quelle: Kauf DVD;
Copyright: Paramount Pictures

Handlung
Das junge Paar Rosemary (Mia Farrow) und Guy (John Cassavetes) ziehen in eine große Wohnung in New York. Sie hegen einen Kinderwunsch. Eine Mieterin stirbt plötzlich bei einem Unfall.

Kurz darauf lernen sie ihre älteren Nachbarn kennen, Minnie (Ruth Gordon) und Roman (Sidney Blackmer). Sie werden von diesen zum Essen eingeladen. Immer wieder nehmen die Nachbarn Kontakt auf und drängen sich sehr in die Privatsphäre von Rosemary und Guy auf.

Guy ist Schauspieler und wartet auf seine erste große Rolle. Er hält sich des Öfteren bei Minnie und Roman auf, vorauf Rosemary sich allein gelassen fühlt. Gemeinsam entscheiden sie sich den Wunsch nach einem eigenen Kind ohne weiteres Warten nachzugehen.

Als sie eines abends mit einem schönen Essen Zeit für sich nehmen wollen, wird es Rosemary schwindelig und sie schläft ein. Sie träumt das Guy sie auszieht und gerät weiter in einen Albtraum. Sie hat Visionen von einer satanistischen Gruppierung inklusive der Nachbarn und einem nichtmenschlichem teuflischen Wesen...


Rosemary und Guy machen sich einen schönen Abend
Quelle: Kauf DVD;
Copyright: Paramount Pictures
Rosemary wird tatsächlich schwanger und verändert sich körperlich mit der Zeit. Sie wird immer dünner, schneidet ihre Haare kurz, ist rohes Fleisch. Auch kümmern sich Minnie und Roman sehr sorgfältig und übermotiviert um Rosemary. Nach einiger Zeit merkt sie, dass etwas ganz und gar nicht stimmt.

Viele merkwürdige Dinge, die nicht richtig zu sein scheinen, veranlassen Rosemary alle Handlungen von Minnie, Roman oder ihrem Mann zu hinterfragen. Als Guy plötzlich doch die Hauptrolle bekommt, als ein Freund plötzlich stirbt, dem ebenso mysteriöse Dinge an Roman aufgefallen sind, wird es zu viel für Rosemary.

Sie geht wieder zu ihrem früheren Arzt Dr. Hill, nicht zu dem von Minnie empfohlenen Dr. Sapirstein. Am Ende des Films wird sie erfahren, was es mit den Vorfällen auf sich hat...


"Ich hab geträumt irgendjemand hätte mich vergewaltigt. Irgendein nichtmenschliches Wesen."

Kritik
Roman Polanski schuf mit "Rosemary´s Baby" einen wegweisenden Horrorfilm. Der Film beginnt wie ein gewöhnlicher Familienfilm und wandelt sich mit der Zeit mit Hilfe von Thriller und Grusel-Elementen in einen waschechten Horrorfilm.


Minnie im Gespräch mit Rosemary
Quelle: Kauf DVD;
Copyright: Paramount Pictures
Die Spannung wird schleichend immer größer, bis sie sich in dem beängstigendem Finale entlädt.

Aus der Perspektive von Rosemary zeigt der Film die Angst einer verfolgten und von Anderen kontrollierten schwangeren jungen Frau.

Der Film benötigt keine Effekte oder Grusel-Szenen. Die Spannung wird eben unbewusst in der Psyche aufgebaut. Dabei schafft es Polanski einen beängstigenden Film ganz ohne die üblichen Effekte zu inszenieren.

Der Zuschauer hat die Wahl, ob er Rosemary Glauben schenkt oder ob es Alles nur Halluzinationen sind. Es wird nicht eindeutig geklärt, ob es nun tatsächlich so passiert ist, wie Rosemary es zu wissen glaubt.


Der Film zeigt hin und wieder auch sehr offen manche für die Zeit unüblichen Details wie nackte Haut oder auch Blut, was aber nur eher selten zu Sehen ist. 

Die alte Wohnung in New York, in der die Handlung spielt, passt sehr gut in die gruselige Story.

Mia Farrow spielt die anfangs lebensfrohe Rosemary sehr überzeugend, später spürt man ihre Verzweiflung und Panik. Sie war auch bereit ihre unschönen Seiten zu zeigen, was durch eine unpassende Kurzhaarfrisur und bleichem Make-Up ergänzt wurde.

John Cassavetes mimt den undurchschaubaren Ehemann, der versucht ein bekannter Schauspieler zu werden.

Auf beängstigende Weise stellt Ruth Gordon die hilfsbereite aber sehr aufdringliche Minnie dar. Man merkt ihr einfach an, dass sie irgendwas im Schilde führt. Passend dazu wird ihr sympathischer, aber unscheinbaren Mann Roman von Sidney Blackmer verkörpert.


Fazit
Quelle: Kauf DVD;
Copyright: Paramount Pictures
"Rosemary´s Baby" gelingt der Drahtseilakt zwischen Drama und Horrorfilm, ganz ohne Grusel-Effekte, ohne Klischees und sogar ohne das Baby zu Sehen. Wir sehen nichts davon, haben trotzdem davor Angst.

Eine Meisterleistung, der erste Horrorfilm seiner Art, der Mix aus okkulten und satanistischen Geschichten und einer rein psychologischer Herangehensweise. 

Volle Empfehlung für Alle, die einen beängstigenden Horrorfilm sehen wollen, aber sich nicht von Blutfontänen abschrecken lassen wollen.

"Sie wollen mich zwingen seine Mutter zu sein?" "Sind Sie nicht seine Mutter?"



Bewertung






Autor: Marcel Hisge



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