Samstag, 5. September 2015

Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt


Alien (Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt
Lauflänge: 117 Minuten
Freigabe: FSK 16
Produktionsjahr: 1979
Produktionsland: USA, England
Director: Ridley Scott
Writer: Dan O’Bannon, Ronald Shusett


"Ich bewundere die konzeptionelle Reinheit.Geschaffen, um zu überleben.Kein Gewissen beeinflusst es.Es kennt keine Schuld, oder Wahnvorstellungen ethischer Art."


Der Spacejockey
Quelle: Kauf Blu-Ray;
Copyright: 1979 Twentieth Century Fox Film Corporation
Entstehung:

Das Script
Dan O'Bannon entwickelte ein Drehbuch, über ein außerirdisches Wesen, dass eine Raumschiffbesatzung dezimiert. Zuvor schrieb er das Script zu Dark Star, einen Film von John Carpenter.

Dark Star war eine Parodie auf 2001 von Stanley Kubrick. O'Bannon's Idee war es, eine Geschichte zu entwickeln, ähnlich wie Dark Star, die ohne den großen Comedy-Gehalt auskommt. So schrieb er das Script zusammen mit Ronald Shusett.

20th Century Fox kaufte das Drehbuch, wollte den Film zuerst aber kostengünstig mit dem Star Paul Newman als Ripley (damals noch männlich) drehen. Newman lehnte ab...


Die Produzenten David Giler und Walter Hill schrieben das Script ohne Wissen von O'Bannon um. Sie änderten Namen und die Charaktere, entwickelten den Androiden Ash und stellten die Besatzung als Trucker (im All) dar, also wie Truckfahrer, die ihre Fracht von einem Ort zum nächsten transportieren mussten. Kein futuristisches, sauber glänzendes Setting, sondern realistisches industrielles Design wurde bevorzugt.

Dann kam ihnen die Idee aus dem Hauptcharakter Ripley eine Frau zu machen. Dies war sehr ungewöhnlich, waren alle Filmhelden aus dem Action- und Horrorgenre zuvor ausschließlich männlich. Damals sollte es eine mutige, aber richtige Entscheidung sein.

Das fremde Raumschiff
Quelle: Kauf Blu-Ray;
Copyright: 1979 Twentieth Century Fox Film Corporation
Es kam Star Wars in die Kinos und wurde ein unerwartet großer Erfolg. Das Science-Fiction Genre boomte. Jeder wollte diesen Erfolg ausnutzen. So kam es, dass James Bond (in Moonraker) seine Gegner auch bis ins Weltall jagt. Ebenso wurde nun der erste Star Trek Kinofilm vorbereitet.

Wahl des Regisseurs
Jetzt kam auch ALIEN ins Rennen. Man wollte ebenso aus dem Sci-Fi Genre und dessen Boom profitieren. Fox brauchte keinen passenden Film suchen, sie besaßen ja schon das Script zu Alien. Also gab es grünes Licht für die Produktion. Das Budget wurde größer und ein geeigneter Regisseur wurde gesucht.

Die Wahl fiel auf Ridley Scott, da die Produzenten von seinem ersten Spielfilm "Die Duellisten" begeistert waren. Sein visueller Stil überzeugte die Produzenten. Ridley zeichnete selbst die Storyboards und gab den Raumschiffen und dem Design einen ersten Look.

Das Design
Die Produzenten und Ridley suchten nach einem passenden Design für das Alien. Sie wurden auf Hansruedi Giger aus der Schweiz aufmerksam. Seinen surrealistischen Stil, der Mechatronisches mit Organischem vereinte, beeindruckte vor allem Ridley.

Giger designte das Alien, ebenso das außerirdische Raumschiff und auch den Space Jockey. Die Sets wurden gebaut und beeindruckten durch ihre Größe und Detailgenauigkeit. Die Sets wurden zum Teil aus alten Flugzeugteilen gebaut. Giger selbst erschuf und bemalte den Space Jockey per Hand.

Die Besetzung
Die Verantwortlichen des Castings bevorzugten Darsteller mit viel Erfahrung, da Ridley sich auf das Visuelle konzentrieren wollte. Er übernahm auch oft selbst die Kamera. Die junge Theaterschauspielerin Sigourney Weaver kam zum Vorsprechen, sie galt als Newcomerin. Sie hatte bisher noch in keinem Film gespielt und hatte nur Theatererfahrung.

Im Raumschiffinneren
Quelle: Kauf Blu-Ray;
Copyright: 1979 Twentieth Century Fox Film Corporation
Sie begeisterte den Regisseur und alle Anwesenden beim ersten Vorsprechen. Ridley brachte viel Unsicherheit in Weavers Schauspiel, da er absichtlich kaum Worte mit den Darstellern wechselte und den Cast oft improvisieren lies, was Weaver nicht gewohnt war. Im Theater ist es üblich den exakten Text des Autors wiederzugeben.

Die Darsteller erwarteten einen gewöhnlichen Monsterfilm zu drehen. Ridley gab dem Film einen fantastischen visuellen Stil, machte aus dem einfachen Monsterfilm ein Meisterwerk.

Er zeigte den Darstellern vor den entsprechenden Szenen nicht das Alien. Sie ahnten nichts von dem surrealistischen Design Giger's. All das lies die Darsteller so überzeugend wie möglich spielen, man sieht ihnen die pure Angst und das Ausgesetztsein an.

Film-Musik
Passend dazu schuf Jerry Goldsmith eine Filmmusik, die die Angst und das Fremde musikalisch thematisiert. Die Musik ist mysteriös, spannend, furchteinflössend und wunderschön zugleich.

"Nur seine Feindseligkeit übertrifft noch seine perfekte Struktur."

Handlung
Der Film beginnt in den leeren Raumschiffkorridoren. Keine Personen zu sehen, alles ruhig. Der Bordcomputer empfängt eine Nachricht, die Besatzung wacht aus dem Kälteschlaf auf. Sie sind erst auf dem halben Weg zur Erde. Durch ein empfangenen fremdartigen Funkspruch sind sie gezwungen dem Vorfall nachzugehen.

Sie landen auf dem fremden Planeten, finden ein merkwürdiges Gebilde, was ein Raumschiff sein könnte. Der Suchtrupp geht rein und findet seltsame Eier. Einer des Trupps wird davon angefallen. Der Facehugger hat sich auf seinem Gesicht festgesaugt. Der Trupp kehrt zurück zum Raumschiff. Der Befallene liegt im Koma, bis der Facehugger irgendwann abfällt. Ihm geht es wieder gut bis aus seiner Brust ein kleines Monster ausbricht. Das Alien kann fliehen und es wird wachsen. Die restliche Besatzung ist dem Alien nun ausgeliefert... 


Kritik 
Der Film ist optisch sehr wuchtig und stimmig inszeniert, die Sets, die Nostromo, der fremde Planet, das fremde Raumschiff, der Spacejockey, der Facehugger und das Alien selbst. Alles ist mit unzähligen Details und einem einmaligen Design ausgestattet, man entdeckt immer wieder neue Dinge. 

Ripley, die Heldin im Finale
Quelle: Kauf Blu-Ray;
Copyright: 1979 Twentieth Century Fox Film Corporation
Das Alien bekommt man eine lange Zeit erst gar nicht zu sehen. Man wird es auch selten im Ganzen zu sehen bekommen. Diese zeitliche und auch körperliche Begrenztheit in den Szenen gibt dem Alien seine Unheimlichkeit. Man weiß lange nicht, wie es überhaupt aussieht. Man kann nur ahnen, wie furchteinflößend es wirklich ist.

Man lernt die Besatzung im Laufe des Films kennen. Erst gegen Ende erfährt man, dass ein Android an Board ist. Selbst die Besatzung wusste davon nichts. Als irgendwann der Captain stirbt, wächst Ripley über sich heraus. Sie ist anfangs noch eher passiv, nur ein Teil der Besatzung.


Am Ende ist sie die kämpfende Kriegerin, eine Actionheldin. Die erste Actionheldin, die man im Kino zu sehen bekam. Weaver überzeugt absolut als starke, aber trotzdem ängstliche Frau, die sich gegen das Biest stellt.

Das Finale bietet unglaubliche Spannung, man weiß nicht wo sich das Alien aufhält und wann es als nächstes zuschlägt. Der absolute Horror, ohne viel Blut oder Gore zu sehen.

Das Alien versteckt sich in der Ecke
Quelle: Kauf Blu-Ray;
Copyright: 1979 Twentieth Century Fox Film Corporation
Es wird oft Nebel eingesetzt, was die Szenen umso unheimlicher wirken lassen. Strobolicht, Herzschläge, Alarmsignale, Blinklichter, Nebelzischen, dunkle Gänge, helle Räume: Gerade das Finale ist mit akustischen und visuellen Effekten überhäuft und es entsteht eine beängstigte und angespannte Atmosphäre.

Aus einem "einfachen" B-Monsterfilm wird ein Film für die Ewigkeit. Der Film ist ein Meilenstein im Sci-Fi und im Horrorgenre. Besonders machen ihn das spezielle Alien- und Raumschiff-Design, der visuelle Stil, die tolle Masken- und Effektarbeit, die unheimliche Musik, der tolle Cast und Ridley Scotts Talent Angst zu erzeugen.

Ridley schuf einen zeitlosen "Angst-Film", einen Horrorfilm, einen Science-Fiction-Film, einen ganz besonderen Film, den man gesehen haben sollte. Der Film ist mehr als nur ein Monsterfilm, er versprüht gruselige Atmosphäre, Angst vor dem Fremden. Das Sounddesign und die passende Musik erzeugen zusammen mit den düsteren Bilder ein Meisterwerk.


Weitere Schnittfassung
Im Jahr 2003 produzierte Fox einen "Directors's Cut" des Films. Ridley Scott sagte dazu, die Kinofassung ist seine bevorzugte Fassung. Diese Bezeichnung dient also nur dem Marketing. In dem neuen Cut wurden einige Szenen eingefügt, die den Film runder werden liesen. In der Kittykitty Szene sieht man jetzt das Alien zwischen Ketten hängen, bevor es angreift. Man erkennt es aber nur wenn man weiß, wie es aussieht.

Quelle: Kauf Blu-Ray;
Copyright: 1979 Twentieth Century Fox Film Corporation
Des Weiteren gibt es eine Ohrfeige von Lambert auf Ripley zu Sehen. Die größte Szene befindet sich am Ende: Man sieht Dallas noch "lebend" vom Alien ein gesponnen. Interessant ist das dieses "Einspinnen" eigentlich erst in der Fortsetzung "Aliens" in anderen Situationen zu sehen ist. Die Szene ist eigentlich sehr passend, nimmt aber das Tempo und die ungeheure Spannung aus dem Finale.

Der neue Cut ist kürzer als die Kinofassung, da einige Szenen abgekürzt wurden um dem Film mehr Tempo zu verleihen und den Film somit an die aktuellen Sehgewohnheiten anzupassen. Dieses Kürzen fällt aber nicht weiter negativ auf. Beide Versionen sind sehenswert.


Fortsetzungen
Der Film wurde dreimal fortgesetzt:

Aliens (1986) von James Cameron

Dieser Film legt mehr Wert auf Action, bietet eine ebenso beängstigende Atmosphäre und legt die Messlatte in Sachen Spannung auch sehr hoch. Er gilt ebenso als Meilenstein des Genre-Films.

Alien 3 (1992) von David Fincher

Als Psycho-Thriller konzipierter Film, der viele Probleme in der Herstellung hatte. Fincher konnte seine Vorstellungen nicht umsetzen. Das Drehbuch war bei Drehbeginn nicht fertig gestellt.

Alien 3 ist trotzdem eine sehr gelungene Fortsetzung, was aber nicht jeder Fan so sieht. Die bessere Weiterführung wäre vielleicht gewesene, wären am Anfang bestimme Charaktere nicht gestorben.

Alien: Resurrection (1997) von Jean-Pierre Jeunet

Das Drehbuch von Joss Whedon wurde umgeschrieben und nicht wie von ihm gedacht umgesetzt. Der Film fällt in der Reihe stark ab. Als eigenständiger Film ein solider Sci-Fi-Horror, als Fortsetzung der Alien-Saga eigentlich zu unglaubwürdig und zu übertrieben.

Man merkt bei jedem der vier Filme, dass jeder Regisseur seinen Film anders inszeniert hat und die Reihe somit immer in eine andere Richtung gelenkte. Jeder Film ist für sich gut und eigenständig. Es gibt keine Wiederholungen, jeder unterscheidet sich stilistisch zu seinem Vorgänger.

Des Weiteren gab es Crossover mit dem Predator:

Alien vs. Predator (2004)
Alien vs. Predator 2 (2007)

2012 kam Prometheus von Ridley Scott in die Kinos. Der Film erklärt einiges zu dem fremden Raumschiff und dem Space Jockey. Es folgt ein Sequel.

"Sie scheinen immer noch nicht zu begreifen, womit Sie es zu tun haben: Mit einem perfekten Organismus."


Bewertung:






Autor: Marcel Hisge
Quelle der Informationen: Wikipedia.org

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