Ed Wood
Lauflänge: 121 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1994
Drehbuch: Scott Alexander, Larry Karaszewski, Rudolph Grey
Regie: Tim Burton
"Bei Filmen geht es nicht um kleinliche Details, sondern um die ganze Geschichte."
Eine Szene aus dem Film Glen und Glena Quelle: Kauf DVD; © Buena Vista Home Entertainment |
Handlung (enthält leichte Spoiler)
Hollywood in den 1950er Jahren: Als Autor beim Theater scheitert Ed Wood (Johnny Depp, Gilbert Grape) kläglich. Eigentlich träumt er davon, genau wie sein Idol Orson Welles, erfolgreiche Filme zu drehen. Durch Zufall lernt er den berühmten Dracula-Darsteller Bela Lugosi (Martin Landau, Cleopatra) kennen, der bereits die Blütezeit seiner Filmkarriere hinter sich hat.
Ed ist selbst großer Fan von Lugosi und überredet ihn in seinem neuen Projekt eine Rolle zu übernehmen. Dadurch bekommt Ed die Chance für einen B-Movie-Produzenten sein selbst verfasstest Script "Glen or Glenda" zu verfilmen. Darin schildert er seine kuriose Leidenschaft Frauenkleider zu tragen. Ed´s Freundin Dolores Fuller (Sarah Jessica Parker) ist vom Script entsetzt, soll aber die weibliche Hauptrolle spielen. Der Film wird ein Fiasko. Niemand will etwas von Ed wissen...
Er versucht sein nächstes Projekt "Bride of the Monster" selbst zu finanzieren, wobei er Hilfe von seiner befreundeten Filmcrew bekommt, darunter Loretta King (Juliet Landau aus Buffy), Criswell (Jeffrey Jones aus Deadwood) und Bunny Breckinridge (Bill Murray, u.a. Ghostbusters, Lost in Translation).
Lugosi erschreckt Kinder an Halloween als Dracula Quelle: Kauf DVD; © Buena Vista Home Entertainment |
In der Folgezeit geht es Lugosi gesundheitlich schlechter, er sucht mit Hilfe von Ed eine Entzugsklinik auf. Sein Zustand wird nicht besser, er muss aber aus Geldgründen die Klinik verlassen. Ed glaubt weiter an sein Talent und bekommt das Budget für sein drittes Film-Script "Plan 9 from Outer Space" von einer Baptisten-Gemeinde, die einen Erfolg erwartet um mit dem erzielten Gewinn religiöse Filme zu drehen. Diesmal kann Ed nur eine einzige zuvor gefilmte Szene mit dem großen Bela Lugosi nutzen...
"Bela Lugosi? Ich dachte der wäre tot!"
Kritik
Tim Burton inszenierte in stilechten Schwarz-Weiß-Bildern eine Biografie über Ed Wood, der auch heutzutage noch als schlechtester Regisseur aller Zeiten gilt. Der Film bezieht seinen Stil aus der gezeigten Filmepoche. Die 50er Jahre in Schwarz-Weiß, mit passender Musik, die auch immer wieder auf das in Dracula (1931) genutzte Thema aufgreift.
Burton spielt oft auf bekannte Film-Klassiker an und zeigt das damalige Hollywood in all seinen Facetten. Burton´s Stil, kuriose Charaktere und eine intelligente Bildgestaltung treffen hier auf professionelle Schauspielkunst und eine Maskenarbeit, die man als Zuschauer nicht wahrnimmt.
Die Film-Crew auf dem Weg zur Premiere Quelle: Kauf DVD; © Buena Vista Home Entertainment |
Landau mimt nicht nur den berühmten Dracula-Darsteller Bela Lugosi, nein, er lebt diese Rolle. Er verkörpert den Schauspieler in allem Maßen überzeugend. Er zeigt seine kraftvolle, gruselige und darstellende Seite als "Dracula" ebenso wie seine verletzliche Seite als mittelloser, abhängiger und alter Mann. Landau gewann für seine Rolle als Lugosi einen Oscar für die beste männliche Nebenrolle.
In der Titelrolle sehen wir einen, wie immer, beeindruckenden Johnny Depp. Er überzeugt durch sein großes Engagement und seine kuriosen Eigenarten als talentfreier Regisseur. Gerade seine Mimik spielt in vielen Szenen fast verrückt. Er führt alle Szenen an, wird aber von der unglaublichen Präsenz von Martin Landau fast überstrahlt.
Auch die Nebenrollen sind fantastisch mit Bill Murray und Jeffrey Jones besetzt.
"Dummerweise haben wir keinen Motor für das Ding. Also, wenn sie jetzt gleich mit ihm kämpfen, schütteln sie ordentlich seine Arme, dann sieht´s echt aus! Los gehts!"
Fazit
Ed Wood sieht die letzte Szene mit Bela Lugosi Quelle: Kauf DVD; © Buena Vista Home Entertainment |
Der Film zeigt dem Zuschauer viele verschiedene Facetten aus Hollywood: Das Leben eines Regisseur und eines alternden Filmstars; eine unterhaltsame und komische Geschichte über das Filmemachen oder wie man es nicht machen sollte; aber auch ein trauriges und emotionales Ende einer großen Filmkarriere einer Horrorikone.
"Der schlechteste Film aller Zeiten? Na, mein nächster wird bestimmt besser!"
Bewertung
Autor: Marcel Hisge
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