Sonntag, 1. November 2015

Menace II Society


Menace II Society (Menace II Society)
Lauflänge: 97 Minuten
FSK: ab 16
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1993
Regie: The Hughes Brothers
Drehbuch: Allen Hughes, Albert Hughes + Tyger Williams (story), Tyger Williams (screenplay) 

Caine über O-Dog: „… und O-Dog war der verrückteste Nigger der rumlief. Der Alptraum Amerikas! Jung, schwarz, der einfach auf alles scheißt. 

Caine’s Großvater: „Caine! Ist es dir egal, ob du lebst oder stirbst?“ Caine: „Das weiß ich nicht.

Quelle: Kauf DVD;
Copyright: 20th Century Fox Television
Der Film "Menace II Society" spielt in South Central, ein Stadtteil von Los Angeles, am Anfang der 1990er Jahre. Dieses Viertel von L.A. prägt vor allem die hohe Kriminalitätsrate, die auf die katastrophalen Lebensverhältnisse der dort ansässigen ethnischen Minderheiten zurück zu führen ist. 

In dem Stadtteil ist auch eine hohe Dichte an Streetgangs zu finden. Unter anderem haben folgende Gangs dort größere Reviere: Bloods und Crips, die 18th Street Gang, die Florencia 13, die 38th Street Gang, sowie die Mara Salvatrucha.

Das damalige South Central erlange im Jahr 1965 und 1992 traurige Berühmtheit durch die so genannten „Watts Aufruht bzw. Watts Unruhen“. Der Auslöser der Gewaltausbrüche im Jahr 1992 war der Freispruch von vier Polizisten, die den Afroamerikaner Rodney King misshandelten.

Die Hughes Brothers vermitteln einen lebensnahen Einblick des alltäglichen Lebens in diesem berüchtigten Viertel. 


Zum Inhalt
Die beiden Hauptprotagonisten des Films sind Caine (Tyrin Turner) und O-Dog (Larence Tate). Caine’s ganzes Leben ist bis dato von Gewalt und Brutalität geprägt. Schon im Kindesalter sah er, wie sein Vater (Samuel L. Jackson), der Drogendealer war, während einer Pokerpartie einen Menschen tötete. Der Vater kam schon relativ früh ums Leben, genauso wie seine Mutter, die an einer Überdosis starb. Seitdem lebt er in Obhut seiner Großeltern, die beide friedliche Menschen und gläubige Christen sind.

Quelle: Kauf DVD;
Copyright: 20th Century Fox Television
Diese konnten aber auch nicht verhindern, dass Caine den gleichen Weg wie sein Vater einschlägt. Einen großen Anteil dessen trägt wohl sein bester Kumpel O-Dog. O-Dog ist ein absolut skrupelloser Gangster, dem ein Menschenleben nichts bedeutet, jedoch loyal zu seinen Freunden steht.

Der Alltag im Viertel gestaltet sich schlicht, ab und an wird die High School besucht um wenigstens noch einen Schulabschluss zu bekommen, aber meist besteht die Beschäftigung daraus abzuhängen und mit Drogen zu dealen. Ein Wendepunkt in Caine’s Leben beginnt, als sich eine Liebesbeziehung zur Ex-Geliebten seines Mentors und Freundes Pernell (Glenn Plumer) anbandelt. Caine und Ronnie (Jada Pinkett Smith) stehen sich sehr Nahe und er kommt mit ihrem kleinen Sohn wunderbar zurecht.


Zwischenzeitlich wurde Caine bei einem Drive-By schwer verletzt und überlebte nur mit Glück. 

Bei diesem Zwischenfall kam aber sein Cousin ums Leben. Aufgestachelt von seinem Umfeld sinnt er auf Rache. Kurze Zeit darauf wird er bei einem fehlgeschlagenen Autodiebstahl festgenommen, jedoch schnell wieder aus dem Gefängnis entlassen, da dies seine erste belegbare Straftat war.

Ronnie, sowie andere Menschen in Caine’s Umgebung, wie sein Freund Sharif und dessen Vater, versuchen ihm klar zu machen, dass dies kein Leben ist, was Caine führt und wenn er so weiter macht letztendlich dieses verlieren wird.


Nachdem er von seinen Großeltern vor die Tür gesetzt wird, da diese seinen Lebensstil nicht weiter tolerieren wollen und können, entscheidet er sich doch sein Leben zu ändern und möchte die Stadt mit Ronnie und ihrem Sohn verlassen.


Kritik

Quelle: Kauf DVD;
Copyright: 20th Century Fox Television
Die groben Dialoge im Film spiegeln in großen Teilen den Stadtteil South Central wider, sie sind dreckig und abstoßend. Die Hughes Brothers zeigen auf schockierende Weise das Leben dort, was von Mord, Drogen und Gewalt dominiert wird.

Es wird in keiner Weise irgendetwas geschönt, wie oben erwähnt sind die Dialoge auf die normale Umgangssprache in South Central gelegt. Es ist ein glaubhafter Einblick in ein Ghetto, dass es in den Vereinigten Staaten zuhauf gibt.


Ein sehr sozialkritischer Film, die der Mittel- und Oberschicht aufzeigt, wie es den schwächer gestellten Bürger geht und in welch einer Welt diese Leben müssen.


Die Rolle des Caine kann man z. B. mit der von Walter White aus Breaking Bad vergleichen. Er ist ein Antiheld und obwohl er viele Verbrechen begeht und mehr als unmoralisch handelt, hegt man trotzdem insgeheim Sympathien für ihn. Der Zuschauer befindet sich dadurch schon in einem Zwiespalt.


Tyrin Turner und Lawrence Tate verkörpern ihre Rollen mit viel Leidenschaft und einem gewissen Sinn für Feinfühligkeit. Hart aber nicht übertrieben stellen sie ihre Charaktere dar. Diesen schmalen Grad meistern die Beiden mit Bravur.


Aber seht am besten selbst!


Bewertung:






Autor: René Blaas

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