Montag, 24. August 2015

Die Ermordung des Jessi James durch den Feigling Robert Ford

The Assassination of Jessi James by the Coward Robert Ford
(Die Ermordung des Jessi James durch den Feigling Robert Ford)
Lauflänge: 160 Minuten
Freigabe: FSK 12
Produktionsjahr: 2007
Produktionsland: USA
Director: Andrew Dominik
Writer: Andrew Dominik (screenplay), Ron Hansen (novel)


Jesse sagt zu Bob: "Ich versteh's nicht. Willst du so sein wie ich, oder willst du ich sein?"

Jessi James (Brad Pitt) 
entschlossen für einen Raub
Quelle: Kauf-DVD;
© 2007 Warner Bros. Entertainment Inc.
Auf wahren Begebenheiten beruhender, von Andrew Dominik inszenierter Film aus dem Jahr 2007. Mit Filmusik von Nick Cave. Unter Anderem produziert von Brad Pitt und Ridley Scott.

Handlung
Die Gaunerbande um Jessi James im wilden Westen. Sie rauben Züge aus, stehlen Geld. Der Film zeigt die persönliche Seite eines rauen Gauners, aber auch eines Familienmenschen. Er wird von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten umgeben. Eines Tages trifft Robert Ford sein Idol: Jessi James.




Kritik
Der Film beginnt mit der Vorstellung von Jessi James durch einen Erzähler. An den entsprechenden Bildern dazu, kann man schon das große Talent für großartige Bilder und das Auge für schöne Einstellungen erkennen. Denn zweifelsohne ist dieser Film voll gepackt mit wunderschönen Aufnahmen. Da hat der Kameramann und der Regisseur ganze Arbeit geleistet...

Mit der komplexen Geschichte sieht es für manche Zuschauer schon anders aus. Man kann durch diesen Film sehr enttäuscht werden, wenn man einen klassischen US- oder gar einen Italo-Western mit Duellen und allem was dazu gehört, erwartet. Dieser Film ist ein vielschichtiges Charakterdrama mit einer Handlung, die sich langsam aufbaut und sich für ihre Charaktere genug Zeit lässt.

Den Zuschauer erwarten keine Actionszenen, keine typischen Westernszenen. Der Film besticht eher durch seine starken Persönlichkeiten, die perfekt durch Brad Pitt und Casey Affleck verkörpert werden.

Die Schauspieler
Beide bieten eine unglaublich starke schauspielerische Leistung, die man heutzutage immer seltener antrifft. Brad Pitt überzeugt durch seine wechselten Launen mit depressiven Zügen. Er ist der liebevolle Vater und Ehemann, mal der Profi, der genau weiß was zu tun ist, mal dreht er mit Gewaltausbrüchen durch. Hinterher tut es ihm leid.

Robert Ford getrieben so
berühmt wie sein Idol zu werden
Quelle: Kauf-DVD;
© 2007 Warner Bros. Entertainment Inc.
Casey Affleck besticht durch seine Anstrebungen eine Persönlichkeit wie Jessi zu werden. Er will nicht irgendeine Persönlichkeit werden, er will genau wie Jessi sein. 

Ruhig und zögerlich spielt er die Person, die aber in den entsprechenden Momenten seine Vorhaben radikal umsetzt. Manchmal ist das umso überraschender für den Zuschauer, da man es nicht erwartet.

Auch alle anderen Darsteller sind ideal besetzt, besonders Sam Rockwell und Jeremy Renner.





Inszenierung
Die ruhige, wunderschöne Musik unterstreicht die mit fabelhaften Landschaftsaufnahmen (teilweise im Schnee) gefilmten Szenen perfekt. Gerade die Kamera arbeitet mit Bilder, die über den ganzen Film verteilt, eine unglaubliche Schönheit ausstrahlen. Selten sieht man diese Schönheit in einem Western (oder ein Drama, das in dieser Zeit spielt.) Die detailgetreue Ausstattung passt die Szenen perfekt an die damalige Zeit an.

Man wird keine staubigen Wüsten zu sehen bekommen. Einen Teil des Films wird durch eine kalte Schneelandschaft geritten. Der Film lässt sich sehr viel Zeit, die auch nötig ist, die Konstellationen und Gefühlslagen der Personen zu erklären.

Jessie James unterwegs
in den verschneiten Bergen
Quelle: Kauf-DVD;
© 2007 Warner Bros. Entertainment Inc.
Langeweile kommt aufgrund der spannenden Verhältnisse zwischen Bob und Jessi keine auf. Gerade in der letzten Stunde kann man die Spannung zwischen den Beiden förmlich spüren.

Ein paar plötzliche und schnelle Shootouts gibt es, deren Kompromisslosigkeit überzeugen und überraschen. Der letzte (im Titel gespoilerte) Schusswechsel wurde spannend inszeniert, aber zum Glück ganz anders als man es erwartet oder wie schon so oft in einem üblichen Western gesehen

Diese Szene stellt aber nicht das Finale dar. Es geht weiter und man merkt, der Film will hauptsächlich von Robert Ford handeln und nicht wie vermutet von Jessi James. Die Schlussszene ist ebenso passend inszeniert und endet bevor man es erwartet.

Fazit
Der Film wird oft unterschätzt und als langweilig eingestuft, da er die Erwartungen, an einen Western, nicht gerecht wird. Das Werk ist eben kein Western (auch wenn er zur besseren Einordung, bei uns darunter zu Finden ist).

Ein Drama, das im wilden Westen spielt, optisch wunderschön gefilmt ist, eine passende Musikuntermalung besitzt, Schauspieler hat, die ihre Rollen leben und ausgestattet mit einem richtig guten Drehbuch, das sich viel Zeit nimmt, die Geschichte zu entfalten. Man sollte aber ruhige Dramen mögen und keinen Django erwarten. 


Bewertung:








Autor: Marcel Hisge

Quelle der Informationen: Wikipedia.org

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